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Predigt:

Jesus Christus, der König des Himmels und der Erde

Christkönigssonntag C (20.11.2022)

L1: 2 Sam 5,1-3; L2: Kol 1,12-20; Ev: Lk 23,35-43


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

An diesem Christkönigssonntag fügt es sich, dass die Pfarre Aggsbach Markt eine Jubiläumsmesse feiern darf! Wir gratulieren den Personen mit runden Geburtstagen und auch den Ehepaaren, die schon viele Jahre beisammen und durch das Sakrament der Ehe miteinander verbunden sind. Gott der Herr möge ihnen Gesundheit, Kraft und Segen schenken für Ihre Zukunft!

Vieles an Lebenserfahrung bringen Sie mit in diesen Gottesdienst. Es gab viel Gutes und Schönes, aber natürlich auch Belastendes, Mühsames, Leidvolles. Jahrestage und Jubiläen haben es an sich, dass sie uns auf das Wesentliche unseres Lebens zurückführen: Worauf kommt es denn wirklich an in unserem Leben? Und da erkennen wir den Wert des guten Miteinander in Ehe und Familie sowie des Beistands guter Freunde, die zu uns stehen in allen Lebenssituationen. Vor allem aber ist es Gottes Schutz und Beistand, auf den wir uns heute bewusst und in Dankbarkeit beziehen. Deshalb soll der Dank an erster Stelle stehen, wenn wir die heilige Eucharistie – das heißt „Danksagung“ – feiern. Gott hat uns das Leben und die Gesundheit geschenkt; er lässt uns im Frieden und in der Gemeinschaft guter Menschen leben, und vor allem öffnet er auch uns einst das Tor zum Himmel, so wie es im Evangelium für den rechten Schächer ausgesprochen wird, der neben Jesus am Kreuz hängt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43b).

Es war ein Gnadenwunder, dass sich dieser Verbrecher in der letzten Stunde seines Lebens noch bekehren konnte und wieder zur Gemeinschaft mit Gott hinfand. Doch auch in unserem Leben ereignen sich immer wieder neu überraschende Wendungen zum Guten hin: Da mag es sein, dass ein jahrelang schwelender Konflikt plötzlich doch eine Lösung erfährt und Menschen zueinander finden, die sich längst entfremdet hatten. Da kann es vorkommen, dass ein Mensch, der jahrelang nur auf die materiellen Werte ausgerichtet war und keinen Sinn für Höheres hatte, von der Liebe Gottes durch das Zeugnis guter Menschen plötzlich angerührt wird und beschließt, von nun an ein besserer Mensch zu werden. Da mag es sein, dass ein Schicksalsschlag, der zuerst eine große Prüfung und Belastung darstellte, die Menschen zusammenführt, und dass sie so kraft ihrer Liebe und Treue die Hoffnung neu entdecken und alles Weitere im Gottvertrauen annehmen. Und vieles Weitere mehr – Sie, die hier anwesend sind, können bestimmt aus Ihrem eigenen Leben so manches Wunderbare und Erfreuliche berichten!

Wir feiern am heutigen Sonntag Jesus Christus als Herrn und König. Sein Königreich setzt sich nicht mit Gewalt durch, sondern wird überall dort sichtbar, wo Gutes geschieht und die Liebe zu Gott und zum Nächsten verwirklicht wird.

Einmal wird Christus als König in Herrlichkeit wiederkommen, um zu richten die Lebenden und die Toten. Dann wird sein himmlisches Reich allen offenbar. In dieses Reich lädt er auch uns ein, denn wir haben durch die heilige Taufe und die Firmung teil an der Würde von Königen, Priestern und Propheten.

Wir stehen unter dem Schutz Jesu Christi, des Königs des Himmels und der Erde. Der Liebe seines heiligsten Herzens empfehlen wir im Gebet alle, die im Staat und in der Gesellschaft Verantwortung tragen. Rufen wir auch die Fürbitte der Gottesmutter Maria, des heiligen Josef sowie aller Heiligen an! Sie weisen uns den Weg ins himmlische Reich und helfen uns durch ihre Fürbitte bei Gott, solange wir noch auf Erden leben. Amen.