Predigt:
Den Ganzeinsatz des Lebens für das Himmelreich wagen!
17. Sonntag im Jahreskreis A (30.07.2023)
L1: 1 Kön 3,5.7-12; L2: Röm 8,28-30; Ev: Mt 13,44-52
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Im Gleichnis vom Schatz im Acker (Mt 13,44) zeigt uns Jesus, wie kostbar, wie wertvoll, wie einzigartig das Himmelreich ist! Jener Mann, der den Schatz im Acker entdeckt hatte, verkaufte alles, was er besaß, um den Acker zu erwerben. In ähnlicher Weise soll der Mensch, der den Schatz des Himmelreiches entdeckt, bereit sein alles daranzugeben, um in das Himmelreich zu gelangen.
Wer aber zeigt uns diesen verborgenen Schatz? Es ist unser Herr Jesus Christus, der im Evangelium zu uns spricht und dessen Botschaft die Apostel weitergegeben haben und die auch in unserer Zeit durch die Kirche verkündet wird. Gott verheißt uns etwas Einzigartiges, etwas unendlich Kostbares: nämlich die Teilhabe am ewigen Leben im Himmelreich. Und auf dieses Ziel hin sollen wir leben und alles Übrige einsetzen – so die Botschaft dieses Gleichnisses vom Schatz im Acker.
In ähnlicher Weise gilt dies für das nächste Gleichnis, das wir an diesem Sonntag hören: das Gleichnis von der besonders wertvollen Perle (Mt 13,45–46), die ein Kaufmann fand und erwarb. Ja, hüten wir den Schatz des Glaubens und der Liebe, den wir im Herzen tragen dürfen! Kein Geld der Welt, keine Macht- oder Ehrenstellung kann es aufwiegen, dass wir durch die heilige Taufe Kinder Gottes sind und zu Erben des Himmels geworden sind. Dies dankbar anzuerkennen ist die Quelle des wahren Glücks für uns – jetzt schon hier auf Erden.
Und dann spricht Jesus in einem weiteren Gleichnis noch von einem Netz (Mt 13,47–50), das ausgeworfen wird und Fische aller Art einzuholen hilft. Im Reich Gottes gibt es Menschen unterschiedlichster Art – so lautet die Botschaft des Herrn. Alle haben hier ihren Platz: vorausgesetzt, dass sie an Gott glauben, auf ihn hoffen und ihn lieben. Nur wer sich auf Dauer der göttlichen Liebe verweigert, müsste gleichsam am Ende der Welt durch die Engel Gottes aussortiert werden. Wir aber wollen darauf vertrauen und demgemäß leben, dass uns Gott retten will durch das kostbare Blut seines Sohnes Jesus Christus, das er am Kreuz für uns vergossen hat.
Wir sind berufen; wir sind erwählt – und deshalb ermutigt uns die Lesung aus dem Römerbrief dazu, im Gottvertrauen nicht nachzulassen. Gottes Vorsehung führt und leitet uns in unserem Leben. So gilt dann, wie Paulus im Brief an die Gemeinde in Rom schreibt: „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht“ (Röm 8,28a).
Nichts kann uns also letztlich schaden, wenn wir mit Gott verbunden bleiben und die Liebe üben. Dann werden auch irdische Widrigkeiten und Prüfungen aller Art uns nicht von Gott entfernen, sondern wir dürfen uns mit Gottes Hilfe im Guten bewähren. Auf diese Weise ermutigen und bestärken wir unsere Mitmenschen, auf dem guten Weg voranzuschreiten.
Das Himmelreich ist es wert, dass wir den Ganzeinsatz unseres Lebens wagen! Die heilige Gottesmutter Maria und der heilige Josef mögen uns mit ihrer Fürbitte begleiten und uns hinführen zum Herzen des Erlösers, der uns Leben in Fülle schenkt. Amen.
Link: Video-Version der Homilie (YouTube)