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Predigt:

Die erneuernde Kraft des Evangeliums

13. Sonntag im Jahreskreis B (30.06.2024)

L1: Weish 1,13-15; 2,23-24; L2: 2 Kor 8,7.9.13-15; Ev: Mk 5,21-43


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vom Datum her ganz nahe beisammen sind heuer das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus (am 29. Juni) und der 13. Sonntag im Jahreskreis (am 30. Juni).

Im Evangelium des Sonntags wird ausführlich das Wirken Jesu vorgestellt. Er tritt auf als der von Gott seinem Vater in die Welt gesandte Messias. Er verkündet das Heil, und er verdeutlicht dies auch an den Zeichen und Wundern, die er wirkt. Diesmal ist es eine Krankenheilung und eine Totenerweckung. Denn eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt, wurde von ihm geheilt, und ein zwölfjähriges Mädchen, das die Tochter des Synagogenvorstehers Jarus war, lag im Sterben und verstarb auch tatsächlich, bevor man Jesus zum Kind hinbegleiten konnte. Er aber rief das Kind zurück ins Leben, worauf alle Anwesenden erschüttert waren. Jesus selbst ging es nicht um eine Sensation; er wollte kein Aufsehen erregen, sondern zeigen, dass das Himmelreich nahegekommen ist.

Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu haben dann die Apostel in der Kraft des Heiligen Geistes das Werk Jesu auf Erden fortgesetzt, und die Apostel haben Nachfolger und Mitarbeiter bestellt, und so gibt es in der Kirche Gottes Bischöfe, Priester und Diakone, aber auch viele weitere apostolisch gesinnte Frauen und Männer, die durch ihr Lebensbeispiel und ihr Wort das Heil in Christus verkünden.

Auch uns hat die frohe Botschaft erreicht, indem unsere Vorfahren aus dem Glauben gelebt und ihn an uns weitergegeben haben. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder vergewissern, auf welchem Fundament wir stehen. Denn die Apostel Christi – so auch der heilige Petrus und der heilige Paulus – haben für den Glauben an Jesus Christus ihr Leben hingegeben und sind zu Märtyrern geworden. Sie sind eingestanden mit ihrem ganzen Dasein für diese Botschaft, die sie auch uns verkünden. Sinnvollerweise weihen die Bischöfe in den einzelnen Diözesen an diesem Hochfest oder in diesen Tagen neue Priester. Der Priester hat Anteil am dreifachen Amt Jesu Christi, denn Jesus ist der ewige Hohepriester, der König der ganzen Schöpfung und der prophetische Künder der Wahrheit Gottes. Die zweite göttliche Person ist in Jesus Christus Mensch geworden, und wir treten durch die Sakramente in die lebendige Verbindung mit unserem Herrn. Der Priester handelt nicht aus eigener Vollmacht, sondern weil er von Christus gesandt ist und gleichsam in seiner Person tätig wird, wenn er das Wort Gottes verkündet und die Sakramente spendet.

Danken wir Gott dem Herrn, dass er auch in unserer Zeit Menschen in seine besondere Nachfolge beruft! Beten wir für alle Berufenen sowie für alle Menschen, die sich ganz Gott geweiht haben. In den Sakramenten wird uns das Heil Gottes zuteil: wir empfangen die heiligmachende Gnade und werden in ihr bestärkt. Wir werden in allem Guten ermutigt und erhalten die Kraft, es auch zu tun. Wir werden auf die Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten ausgerichtet, und auf diese Weise werden wir im Herzen froh, wenn wir das Gute tun.

Bitten wir also alle Engel und Heiligen des Himmels um ihre Fürbitte bei Gott. Die heiligen Apostel Petrus und Paulus mögen der Kirche Gottes beistehen, die sich auf das Jubiläumsjahr 2025 vorbereitet. Es wird unter dem Motto der Hoffnung stehen. Denn auf Gott können wir allezeit bauen, und wir sollen ihm ganz vertrauen. Maria, die Gottesmutter, die wir als Königin der Apostel verehren, begleite uns mit ihrer Fürbitte und führe uns zum ewigen Heil bei Gott. Amen.