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Predigt:

Gottes Worte sind lebensstiftend und heilbringend

2. Fastensonntag B (25.02.2024)

L1: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18; L2: Röm 8,31b-34; Ev: Mk 9,2-10


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Als die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus mit Jesus vom Berg der Verklärung herabstiegen, so heißt es im Evangelium dieses 2. Fastensonntags, da beschäftigte sie ein Wort Jesu und sie fragten sich, was das wohl heiße und bedeuten möge: „von den Toten auferstehen“.

Vorausgegangen war die machtvolle und duch Licht und Herrlichkeit ausgezeichnete Verklärung des Herrn auf dem Berg Tabor. Die drei Apostel waren Zeugen davon gewesen, als Jesus in Herrlichkeit erstrahlte, wobei seine Kleider ganz weiß waren. Außerdem waren zwei Personen aus dem Alten Testament anwesend, Mose und Elijah. Schließlich verkündete die Stimme Gottes des Vaters aus einer Wolke, dass dies sein geliebter Sohn sei; auf ihn sollten sie hören.

Dann aber war alles wieder vorbei, und sie stiegen den Berg hinab. Und Jesus verbot ihnen – so heißt es –, anderen davon zu erzählen, „bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.“ (Mk 9,9).

Aber was bedeuteten diese Worte: „von den Toten auferstehen“? Darüber dachten die Apostel nach; das beschäftigte sie im Gespräch miteinander. Hier wurde den Aposteln nämlich eine Verheißung zuteil, deren genauen Sinn sie noch nicht erfassen konnten. Und dennoch war es wichtig und bedeutsam, dass sie diese Ankündigung durch Jesus erhielten. Sie verweist ja auf seinen Tod am Kreuz und auf die nach drei Tagen erfolgende Auferstehung von den Toten. Noch aber war es nicht so weit. Jesus lehrte unter den Menschen, er heilte Kranke und rief die Sünder zur Umkehr. Sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung standen ihm noch bevor. Die Jünger hatten teilweise andere Erwartungen von ihm – so auch in der Weise, dass der Messias als weltlicher König auftreten solle. Sein Weg war jedoch gemäß dem Plan Gottes ein anderer: Durch Leiden und Tod sollte er zur Verherrlichung geführt werden, eben zur Auferstehung von den Toten.

Ja, es ist eigenartig: Da werden die drei Apostel Zeugen eines derart außergewöhnlichen Ereignisses, wie es die Verklärung des Herrn nun einmal ist, und dürfen darüber nicht zu den anderen sprechen – eben bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!

Ihnen wird hier gleichsam ein Wort anvertraut, eine Verheißung, die sie persönlich betrifft und an der sie teilhaben. Obwohl sie den Sinngehalt noch nicht erfassen können, wächst dieses Wort in ihrem Herzen und bleibt in ihnen gegenwärtig. Sie vertrauen Christus, dem Herrn, und sind in ihrem Inneren davon überzeugt, dass sie Zeugen eines noch größeren Ereignisses werden sollen: dies ist die Auferstehung des Herrn von den Toten! Sie werden Boten sein, Verkünder des Siegens des Lebens über den Tod. Vorher allerdings wird der Messias leiden und sterben müssen.

Wir Menschen sind dem Lauf der Zeit unterworfen und wissen nicht, was morgen sein wird. Wir planen und überlegen, und das ist gut so. Doch letztlich können wir über unser Leben nicht verfügen. Und dennoch gibt es gute Worte, die uns ein Leben lang begleiten und die uns im Guten und in der Hoffnung auf Vollendung hin formen. Beispielsweise erfährt ein Kind Wertschätzung in der Familie oder auch von einer Lehrperson. Diesem Menschen traut man etwas Besonderes zu, und jemand sagt ihm dies. Das Kind merkt sich diese Worte, begreift sie aber noch nicht, und dennoch freut es sich über die Zeichen der Ermutigung. Solche guten Worte können lebensprägend und lebensbegleitend werden. Oder denken wir an ein Ehepaar, das sich am Altar die Liebe und Treue versprochen hat, bis der Tod sie scheidet. Auch ein solches Wort ist zukunftsweisend und lebensstiftend. In guten und in bösen Tagen bewährt sich das gegenseitige Ja-Wort zum Bund der Liebe.

Und so kann man noch viele weitere Beispiele anführen, wo es wichtig ist, dass jemandem ein gutes Wort zuteil wird, das in die Zukunft weist.

Jesus hat ein solches Wort diesen drei Aposteln anvertraut, die Zeugen seiner Verklärung am Berg geworden sind. Sie sollten später Zeugen des auferstandenen Herrn sein, und dann würde ihnen auch der Sinn der Verklärung aufleuchten. Gott will alles zum Guten und zur Vollendung hin führen, auch durch das Leiden und den Tod hindurch. So wie Jesus auferstanden ist am dritten Tag nach seinem Tod, so verheißt er auch uns die künftige Auferstehung und das ewige Leben. Dies ist ein Lebenswort auch für uns – in guten und in bösen Tagen. Seit dem Empfang der heiligen Taufe gilt ja: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Gottes Liebe trägt und begleitet uns. Gott steht zu seinem Wort; auf ihn dürfen wir bauen. Amen.

Fürbitten:
Allmächtiger Gott, gütiger Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus als dein ewiges Wort in die Welt gesandt. Wir bitten dich:

  1. Wir beten für die Kirche, dass sie das Wort der Verheißung verkündet und die Menschen auf dem Weg der Hoffnung führt.

  2. Möge das Licht der Verklärung Christi die Herzen der Menschen erleuchten und zu Frieden und Solidarität führen.

  3. Wir beten für alle, die unter Krankheit, Einsamkeit oder Trauer leiden. Möge die Verheißung der Auferstehung sie mit Trost erfüllen.

  4. Wir beten, dass die Familien im Geist der Liebe und der Wahrheit wachsen und Zeugen des Evangeliums sind.

  5. Nimm unsere Verstorbenen auf in dein himmlisches Reich und schenke ihnen ewige Freude!

Gütiger Gott, erhöre unsere Bitten, die wir vertrauensvoll an dich richten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.