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Predigt:

Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit

33. Sonntag im Jahreskreis B (18.11.2018)

L1: Dan 12,1-3; L2: Hebr 10,11-14.18; Mk 13,24-32


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Ende der Zeiten naht! Was so apokalyptisch und bedrohlich klingt, ist durchaus eine frohe Botschaft. Mit dem Kommen Jesu Christi in diese Welt ist die Zeit der Menschen zu ihrer Vollendung gelangt; wir leben in der „Fülle der Zeit“, seit der Sohn Gottes von der Jungfrau Maria empfangen und geboren und damit Mensch geworden ist (vgl. Gal 4,4).

Das Kirchenjahr geht zu Ende! Der 33. Sonntag im Jahreskreis ist schon der vorletzte Sonntag des Kirchenjahres; dann folgt wie ein Schlussstein der Christkönigssonntag, und das Kirchenjahr ist zu Ende. Mit dem Advent beginnt dann das neue kirchliche Jahr.

Die Botschaft der Schrifttexte dieser letzten Sonntage im Kirchenjahr lautet: Seid allezeit bereit; seid wachsam! Denn niemand weiß, wann die letzte Stunde kommt. Wir sind seit der Ankunft Christi in seiner Menschwerdung hier auf Erden vor 2000 Jahren bereits in der Endzeit, und diese wird sich vollenden, wenn Christus wiederkommt in Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten.

Wohlgemerkt: Es besteht für jene, welche Gott in Ehrfurcht nahen und ihn lieben, kein Grund sich zu ängstigen; wohl aber sind wir aufgerufen, innerlich bereit zu sein für das Kommen des Herrn. Jesus möchte, dass wir die „Zeichen der Zeit“ wahrnehmen und richtig zu deuten wissen. Wenn im Heiligen Land – also in Palästina – der Feigenbaum zu treiben beginnt, wissen die Menschen: Der Sommer ist nahe. Wenn es hierzulande bei uns in Mitteleuropa kälter wird und das Laub zu Boden fällt, so rechnen wir mit dem kommenden Winter!

Sollten wir aber im Übrigen blind sein für die Zeichen der Zeit, in der wir leben? Leben wir so, als ob wir es uns hier auf Erden für immer gemütlich einrichten könnten? Wer so denkt und urteilt, der baut auf Sand. Sein Denken ist töricht, weil dieser Mensch das wirklich Wesentliche außer Acht lässt und sich mit nebensächlichen und vordergründigen Dingen zufrieden gibt. Was aber ist wichtig? Was hat Bestand, wenn „Himmel und Erde vergehen“? Jesus sagt es selbst: „Meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mk 13,31). Das, was Gott uns in seiner Liebe kundtut, hat Bestand. Sein Wort ist wie ein Felsen, auf den wir bauen können, was immer auch geschehen mag.

Ist das nicht eine gute und frohmachende Botschaft? Wir haben einen sicheren Rettungsanker in den Stürmen dieser Welt: Jesus Christus, das fleischgewordene Wort Gottes. Gott hat uns in seiner Offenbarung das Wort der Wahrheit geschenkt, welches zugleich Liebe ist und uns trägt und begleitet. Sogar die äußerste und innerste Erschütterung des Kosmos kann diesem Gotteswort in Menschenwort nichts anhaben. Gott kennt die Seinen, und er wird sie für das ewige Reich Gottes im Himmel bewahren, was immer da kommen mag.

Es gibt Menschen – auch fromme –, die sich durch alle möglichen Nachrichten und „Botschaften“ verunsichern lassen. Sie haben dann keinen Halt mehr im Leben und werden kraftlos und mutlos, denn niemand weiß, was die Zukunft bringen wird. Manche werden dann zu Pessimisten, die alles Mögliche an schlimmen Dingen für die Zukunft erwarten. Karl Valentin hat dies mit spöttischem Humor zum Ausdruck gebracht: „Die Zukunft war früher auch besser …“ Doch war das wirklich so? Und ist nicht das Wort Gottes die beste Grundlage für die Zukunft? Da brauchen wir keine anderen Voraussagen und Vermutungen. Wenn Gott den Weg mit uns geht, dann haben wir den besten Schutz, und das soll uns genügen! Im Kommunionvers (aus Ps 73,28) heißt es: „Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze mein Vertrauen auf Gott, den Herrn.“

Die heilige Elisabeth von Thüringen hat sich ganz auf Gottes Liebe eingelassen. Sie führte eine glückliche Ehe mit ihrem Gatten Ludwig; das Paar hatte drei Kinder. Nach seinem frühen und unerwarteten Tod durch eine Krankheit während eines Kreuzzuges setzte Elisabeth ihr wohltätiges Wirken gegenüber den Armen und Kranken fort. Ihr Einsatz war vorbildlich, und so starb sie 1231 mit nur 24 Jahren im Ruf der Heiligkeit. Sie gab ihr Leben hin in der Hoffnung auf die endgültige Begegnung mit Gott im Himmelreich.

Die Fürbitte der Gottesmutter Maria, der heiligen Elisabeth und aller Heiligen des Himmels begleitet uns; so schreiten wir mutig voran, dem kommenden Christus entgegen! Amen.