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Predigt:

Weide meine Schafe!

3. Sonntag der Osterzeit C (05.05.2019)

L1: Apg 5,27b-32.40b-41; L2: Offb 5,11-14; Ev: Joh 21,1-19


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Es war unerhört: Die Apostel verkündeten vor allem Volk mit großer Überzeugungskraft die Wahrheit über den Erlösertod Jesu Christi und seine Auferstehung von den Toten. Gott selbst beglaubigte ihre Botschaft durch Wunder und Zeichen.

Und da verlangte der Hohe Rat von den Aposteln, sie sollten in Zukunft bei Androhung von Strafe nicht mehr im Namen Jesu lehren.

Selbstverständlich konnten sich die Apostel nicht an diesen Befehl halten. Sie antworteten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg 5,29)

Der christliche Glaube verbreitete sich in der Folge schnell im Römischen Reich, vor allem durch Missionare wie Paulus und Petrus und die übrigen Apostel, aber auch durch ganz gewöhnliche Menschen, die einen Beruf ausübten und aus geschäftlichen Gründen Reisen unternahmen. Das alles berichtet uns die Apostelgeschichte, aus der die erste Lesung entnommen ist.

Die zweite Lesung lässt uns einen Text aus der Offenbarung des Johannes vernehmen, wo wir zu Zeugen des himmlischen Lobpreises Gottes durch die Engel und Seligen werden: „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Lob und Herrlichkeit.“ (Offb 5,12).

Gemeint ist Jesus Christus, das Lamm Gottes, der jetzt im Himmel thront und verherrlicht ist zur Ehre Gottes des Vaters. Im „Gloria“ der heiligen Messe vereinigt sich die Kirche auf Erden mit der himmlischen Liturgie in diesem Lobpreis Gottes und seines Gesalbten, unseres Herrn Jesus Christus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat, in welchem wir vertrauensvoll zu Gott rufen und ihn „Vater“ nennen dürfen.

Und dann haben wir das Evangelium vom wunderbaren Fischfang gehört, wie es uns der Evangelist Johannes überliefert. Jesus offenbart sich den Jüngern am See von Tiberias, und er tut dies zugleich auf bekannte wie auch auf unbekannte Weise. Die Jünger, welche fischen gehen wollen, erkennen Jesus zuerst nicht, der am Ufer steht. Doch als er ihnen nach ihrem erfolglosen Unternehmen aufträgt, die Netze nochmals auszuwerfen, da folgen sie dem Fremden, der ihnen seltsam vertraut erscheint. Als das Netz übervoll ist, bekennt der Jünger Johannes: „Es ist der Herr!“ (Joh 21,7). Beim österlichen Mahl mit Brot und Fisch bei einem Kohlenfeuer erkennen alle Jünger den Herrn. Er hat sich ihnen als der Auferstandene nun schon zum dritten Mal offenbart.

Was folgt ist eine persönliche Aufforderung Jesu an Simon Petrus. Genauer gesagt wird er zuerst dreimal gefragt, ob er denn Jesus wirklich liebe. Nachdem er dies jeweils bejaht, überträgt ihm Jesus dreimal feierlich das Amt, die Schafe des Herrn zu weiden. Jener Petrus, der Jesus dreimal verleugnet hat, bekennt dreimal, dass er Jesus liebt – und alles ist gut! Der Herr selber wird ihn stärken, damit er ein Fels des Glaubens ist für seine Kirche und sie leitet.

Beten wir für den gegenwärtigen Heiligen Vater Papst Franziskus! Auch er ist aufgerufen, ein mutiger Zeuge zu sein für die Wahrheit Christi. Er kann und darf die Botschaft von der Auferstehung Christi nicht verschweigen! Denn Christus sendet auch ihn, damit er die Einzigartigkeit der christlichen Religion bezeugt. In keinem anderen Namen ist uns Menschen das Heil geschenkt als allein in unserem Herrn Jesus Christus, dem die Ehre und die Macht ist in Ewigkeit (vgl. Apg 4,12). Amen.