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Predigt:

Die Liebe Christi drängt uns

5. Sonntag der Osterzeit C (15.05.2022)

L1: Apg 14,21b-27; L2: Offb 21,1-5a; Ev: Joh 13,31-33a.34-35


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die österliche Freude erfüllt unser Herz! Christus, der Herr lebt; er hat den Tod besiegt, und wir leben mit ihm. Halleluja!

Die biblischen Lesungen wollen uns jeweils einen Leitgedanken vermitteln, der für unser Leben wichtig sein kann. Im Wort Gottes finden wir Licht, Kraft und Trost.

Die Lesung aus der Apostelgeschichte berichtet von der Missionstätigkeit des Paulus und Barnabas. Sie bestärkten die Menschen im Glauben an den Herrn Jesus Christus, auf den sie getauft worden waren. Dabei fällt eine Aussage besonders auf: „Durch viele Drangsale müssen wir ins Reich Gottes gelangen.“ (Apg 14,22c). Ja, es ist wahr: Drangsale erwarten die Glaubenden auch in unseren Tagen! Wir werden zwar nicht verfolgt oder getötet um des Glaubens willen, doch so manches Unverständnis wird uns sicher begegnen, wenn wir als Christen leben wollen. Dazu kommt der gewöhnliche Alltag, der manchmal zermürbend sein kann. Auch Krankheiten und Leiden verschiedener Art bedrängen uns. Über allem aber steht die Hoffnung auf das Reich Gottes, welches uns erwartet und auf das wir zugehen. Ja, eigentlich kommt dieses Reich auf uns zu, weil es uns Gott selbst in Jesus Christus verheißen hat und schenken will!

Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes spricht von einem neuen Himmel und einer neuen Erde, die durch die Macht Gottes das Bisherige ablösen und vollenden werden. Dann wird das himmlische Jerusalem in aller Pracht und Herrlichkeit herabsteigen, so wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. Gott wird dann alles vollenden, und als Wort des Trostes wird uns gesagt: Gott „wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.“ (Offb 21,3). Ja, unser Gott ist mit uns; er ist bei uns und verlässt uns nicht. Auf ihn dürfen wir bauen – für Zeit und Ewigkeit!

Im Evangelium nach Johannes spricht Jesus noch vor seinem Leiden und Sterben von seiner bevorstehenden Verherrlichung. Und er trägt seinen Jüngern auf: „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ (Joh 13,34). Das ist das neue Gebot des Herrn, welches auch für uns gilt. Ja, der Maßstab der Liebe ist künftig die Hingabe des Herrn für uns am Kreuz. Er bringt sein Leben für uns dar und schenkt sich uns ganz. Wenn wir im Herzen bereit sind, für unsere Mitmenschen das Leben einzusetzen und wenn nötig hinzugeben, dann legen wir Zeugnis ab für die Liebe Christi, die unser Herz verwandeln kann.

Ist das nicht hochaktuell und überaus dringlich? Die kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikte, die Zerwürfnisse und Spaltungen, die Entzweiungen und Streitereien sollen aufhören – besonders unter Christen. Ja, daran soll man uns erkennen – so sagt der Herr – dass wir einander lieben. Es klingt einfach, und es ist doch manchmal schwer. Blicken wir auf Christus den Herrn! Vertrauen wir unser seiner Mutter Maria an! Auch die Fürbitte des heiligen Josef begleitet uns. Dann wird uns Hilfe von Gott zuteil, sodass wir sein Gebot der geschwisterlichen Liebe erfüllen. Amen.