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Predigt:

Die Feier der heiligen Messe für die Verstorbenen

Allerseelen C (02.11.2022)

L1: 2 Makk 12,43-45; L2: 1 Thess 4,13-18; Ev: Joh 11,17-27 (oder) L1: Ijob 19,1.23-27; L2: Röm 8,14-23; Ev: Joh 14,1-6 (oder) L1: Jes 25,6a.7-9; L2: Phil 3,20-21; Lk 7,11-17


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In diesen Tagen von Allerheiligen und Allerseelen werden die Gräber der Verstorbenen besucht. Wir denken im Gebet an jene, die uns zu Gott dem Herrn vorausgegangen sind. Die Liebe, die wir im Herzen tragen, bewegt uns dazu, dies alles zu tun!

Welche Bedeutung kommt denn eigentlich im Besonderen der Feier der heiligen Messe für die Verstorbenen zu, wie sie anlässlich einer Bestattung oder Verabschiedung meist erfolgt, dann auch immer wieder besonders bei Jahrtagen und wie es auch zu Allerseelen Brauch ist?

Dazu ist es wichtig zu klären, was denn die heilige Messe überhaupt ist. Es geht hier genau gesagt um die Feier der heiligen Eucharistie, welcher der Priester in der Person Christi und in Einheit mit dem Volk Gottes vollzieht. Der erste Hauptteil ist die Feier des Wortes Gottes, wo wir gemeinsam auf das Wort der Heiligen Schrift im Alten und Neuen Testament hören.

Die anschließende Bereitung der Gaben führt dann hin zum Höhepunkt der Messe: Nach dem dreimaligen Heilig folgt das Hochgebet mit der Wandlung. Hier vollzieht sich nach unserem Glauben Einzigartiges: Denn der Priester darf hier jene Worte sprechen, mit denen Jesus selbst beim Letzten Abendmahl die Eucharistie gefeiert und eingesetzt hat. Jesus Christus opfert sich selbst unter den Gestalten von Brot und Wein. Er vergegenwärtigt in der heiligen Messe das Opfer seiner Liebe, welches er am Kreuz vollzogen hat. Und eine größere Liebe gibt es nicht, sagt unser Herr, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde!

Wir alle aber sind Freunde Gottes, wenn wir an ihn glauben, ihn lieben und tun, was er uns sagt. Dies gilt für uns als Lebende. Dies gilt auch für die Verstorbenen, die in ihrem Leben Gott gedient haben und Christus nachgefolgt sind. So ist das heilige Messopfer ein Dank und eine Bitte der Kirche an Gott, die im Namen Jesu Christi selbst erfolgt. Christus, der Herr, tritt in einzigartiger Weise für uns ein, und er tut dies für die Lebenden und für die Verstorbenen.

Denn wenn jemand gestorben ist, da mag es sein, dass dieser Mensch zwar bereit war für die Begegnung mit Gott, dass ihm aber dennoch gewisse „Altlasten“ anhaften, die noch der Reinigung und Läuterung bedürfen. Hier können wir durch unser Gebet, unsere guten Werke und vor allem durch die Feier der heiligen Messe den Verstorbenen helfen. Sie werden es uns danken und auf ihre Weise beistehen!

Eines aber wollen wir als Lebende wohl bedenken: Noch viel mehr, als uns eine heilige Messe helfen wird, die nach dem Tod für uns gefeiert wird, ist es heilsam, wenn wir als Lebende die heilige Eucharistie mitfeiern, insbesondere am Sonntag, vielleicht auch an Werktagen.

Eucharistie heißt Danksagung, und zu danken haben wir stets, denn Gott ist gut. Er schenkt uns allen das irdische Leben und möchte uns einst zur Herrlichkeit des ewigen Lebens im Himmelreich führen! Amen.