Schutzpatron der Kirche
Kurt Krenn
Hinweis/Quelle: Quellennachweis: Kurt Krenn, 50 ZEILEN mit GOTT von „Christianus“, Oberkappel 2015, 64 f. Das Buch kann bestellt werden beim Verlag St. Josef in Kleinhain.
Heute, am 19. März, feiern wir nicht nur den zweiten Fastensonntag, sondern auch das Hochfest des heiligen Josef. Josef war jener gerechte und gläubige Mann, dem die Mutter Jesu anvertraut wurde. Er war Zimmermann, daher galt auch Jesus als des Zimmermanns Sohn. Josef war einer der Menschen, die Jesus am allernächsten standen. Josef ist tief in das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes eingebunden. Er ist Zeuge der Empfängnis und Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria. Er kennt das Geheimnis des Ursprungs des Gottessohnes Jesus Christus. Er glaubt an den Willen Gottes und erfüllte diesen getreu in der heiligen Familie.
Auch in unserer Zeit wird der heilige Josef von vielen Christen verehrt. Er ist der Schutzpatron der Kirche, er ist das große Vorbild der Treue zu Gott und zu seiner Sendung. Er dient dem Erlösungswerk Gottes in Demut und ohne große Worte; nicht von einem einzigen gesprochenen Wort des heiligen Josef wird uns im Neuen Testament berichtet. Josef erhält seine Weisungen von Gott im Traum. Er handelt unverzüglich und ohne störrische Diskussion nach Gottes Willen und Heilsplan.
Viele Gläubige haben mir schon erzählt, dass der heilige Josef ihnen spürbar und auch unerwartet geholfen hat. Die Anliegen, in denen der heilige Josef hilfreich war, reichen von familiären Problemen bis zu materiellen Sorgen und bedrohlichen Situationen. Wer kann Gott die Anliegen der Betenden besser empfehlen als Maria und Josef?
„Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau ...“ (Gal 4,4). Dies war die Erfüllung aller Geschichte und allen Wartens auf den Sohn Gottes. Josef durfte in dieser Zeit leben; mit Maria, seiner Braut, war er in das Geheimnis von Nazareth und Bethlehem einbezogen. Er hat seine Aufgabe als Beschützer Jesu bei der Flucht nach Ägypten, er begleitet den heranwachsenden Jesus und sucht den zwölfjährigen Jesus im Tempel von Jerusalem. Maria gibt Zeugnis von der Sorge und Liebe Josefs, wenn sie dem wiedergefundenen Kind sagt: „Dein Vater und ich suchen dich voller Angst“ (Lk 2,48). Gott verlangte von Josef viel Liebe, Gehorsam und Glaubenskraft. Auch von Josef erzählt uns der Evangelist Lukas, dass er nicht verstehen konnte, was Jesus mit seinen Worten meinte. Josef hat jedoch nichts von dem zurückgenommen, was sein Auftrag von Gott für Jesus und Maria war.
Nichts wird uns in den Evangelien vom Tod des heiligen Josef berichtet. Wortlos tat Josef seinen Dienst, wortlos beendet er für uns auch sein irdisches Leben. Der Glaubenssinn der Kirche hat jedoch die Größe des heiligen Josef erkannt: Er ist der Schutzpatron der Kirche Christi, er ist der vorbildliche und treue Arbeiter, er soll auch unser Fürbitter bei Gott sein, wenn wir sterben.