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Alle Herrlichkeit und Ehre!
Eine liturgische Meditation für Gläubige, die die Hl. Messe verständnisvoll mitfeiern wollen (2010)

Robert Bösner

Bei der Mitfeier einer Hl. Messe ist sowohl für die Gläubigen als auch für die zelebrierenden Priester der mit dem Kreuz geschmückte Altar der Mittelpunkt der liturgischen Feier.

Die Grundordnung des fruchtbaren Mitfeierns einer Hl. Messe besteht darin, dass die Teilnehmer durch den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus im Heiligen Geist alles, was Er zu unserem Heil gewirkt hat, dankend und opfernd hin zum himmlischen Vater bringen. „Die Gläubigen sollen die Heilige Messe beten und nicht in der Hl. Messe (etwas) beten.“ (Hl. Papst Pius X).

Aus diesem Grund sind die Liturgie-Verantwortlichen bemüht, sowohl das (Stand- oder Hänge-) Kreuz als auch den Altar im Gotteshaus entsprechend sichtbar aufzustellen und nach Möglichkeit so zu gestalten, dass man den Altar rundherum umgehen kann. Bei einer feierlich gestalteten Messfeier („Hochamt“) werden Altar und Kreuz mit Weihrauch umgeben und verehrt. Um den Altar in seiner einzigartigen Würde herauszustreichen, sollen nach der „Grundordnung der Feier der Hl. Messe“ (nn. 117; 305) Kerzen und Blumen eher rund um den Altar aufgestellt werden, damit die Altarfläche nur für die Feier der Eucharistie freigehalten bleibt.

Altarstein und Kreuz sind der Mittelpunkt, auf den jede Feier einer Eucharistie zentriert ist. Sie sind das bauliche Symbol für den Hohepriester Jesus Christus und ihnen gilt die Verehrung durch eine andächtige Verneigung. Das sakramentale Symbol der realen Gegenwart Christi und Seiner Hingabe zum Heil für die ganze – sündig gewordene – Menschheit ist jedoch das im Tabernakel aufbewahrte allerheiligste Gut. Bei seiner stellvertretenden Hingabe für uns hat Jesus Christus bleibend sich selbst dem himmlischen Vater aufgeopfert.. Er selbst ist und bleibt dabei der Opferpriester, die Opfergabe und der Opferaltar seiner heilsstiftenden Hingabe für uns.

Diese drei „Dimensionen“ des Heilswerkes Christi sind „vergegenständlicht“ z.B.

* im Altarstein, der – wie das liebevolle Herz des Erlösers der „Platz“ für seine Opferhingabe zu unserem Heil ist – so ist der gemauerte Steinaltar mit der feierlich geweihten Altarplatte der“Platz“ für die Feier der Opferhingabe Christi.

* Die (bei der Wandlung konsekrierten) Opfergaben Brot und Wein sind das sakramentale Real-Zeichen für seinen geopferten Leib und sein hingegebenes Blut.

* Die Priester, die durch die Handauflegung ihres Bischofs in den apostolischen Zusammenhang hineingenommen wurden, sind jene, die nach dem Willen Jesu

seinen(!) Priesterdienst sakramental gegenwärtig machen.. („Tut dies zu meinem Gedächtnis“).

Bei seiner Opferhingabe hat Jesus vom Kreuz aus zum Vater im Himmel gebetet: „Vater, verzeih ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.“ „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dennoch „lege ich vertrauensvoll in deine Hände..meinen..Geist!“ (Ps 22, 1 ff) Und beim letzten Abendmahl, in der realen Vorbereitung auf seine blutige (dh. einmalige) Ganzhingabe am Kreuz, betete er: „Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich,“(soweit sie Dich immer wieder ablehnt und mich und meine Jünger mit Hass verfolgt und so zeigt, dass sie sich dem Widersacher ergeben hat.) „sondern für alle, die Du mir gegeben hast, denn sie gehören dir; in ihnen bin ich verherrlicht.“ (Joh 17,9 ff und Kommentare).

Immer, wenn die Priester das heilige Dank- und Sühnopfer Jesu zur Ehre des himmlischen Vaters und zur Vergegenwärtigung der heilsstiftenden Sündenvergebung vollziehen und wenn die Gläubigen zur Mitfeier dieses Dank- und Sühnopfer Jesu kommen, um sich durch ihre opfernde Mitfeier und den Empfang des heiligen Leibes (und Blutes) Christi zu heiligen, dann wird offenbar, dass sie berufen sind, sich so wie Jesus und durch ihn dem himmlischen Vater zu weihen, ein Ruf, der bei jeder Feier an alle ergeht

Als Höhepunkt ihrer Mitfeier bringen sie dann bei der „großen Doxologie“ in Verbundenheit mit den zelebrierenden Priestern und „in der Einheit (mit der ganzen geisterfüllten ‚Kirchengemeinschaft der Erlösten‘) dem Vater im Himmel „alle Herrlichkeit und Ehre, jetzt und in Ewigkeit“ dar.

Die Zustimmung der Mitfeiernden zu diesem Lobpreis der großen Doxologie ist das (am besten stehend gesprochene) „Amen“ der ganzen mitfeiernden Gemeinde. Dieses Amen soll, gemäß der Aussage der Hl. Schrift (Offb 16,8; 1,15) und nach der liturgischen Tradition der Kirchenväter rauschen „wie gewaltige Wassermassen und wie das Rollen mächtiger Donner ...“ Bei jeder Eucharistiefeier wird dieses Amen – das ganze Weltall durchdringend – zur Verherrlichung der heiligsten Dreifaltigkeit dem himmlischen Vater jubelnd zugerufen. Es ist jener „öffentliche Gottesdienst“ vor der ganzen Schöpfung, zu dem alle zum Glauben gekommenen Getauften und Gefirmten durch die Mitfeier der „Heiligen Danksagung für die Erlösung“ (Eucharistie) unwiderruflich bestellt sind.