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Sam 9. Aug 2025 10:17

Der Aufruf Jesu zur Wachsamkeit

(stjosef.at) Hat Jesus seine Jünger und seine Zuhörerschaft bewusst provoziert? Manche Stellen in den Evangelien klingen so, als ob er dies getan hätte. Ihre Radikalität erschreckt und verunsichert auch uns. Aber gerade deshalb sollen wir den Worten Christi nicht ausweichen oder sie vorschnell umdeuten. Fragen wir uns vielmehr: Wie treffen uns die Worte des Herrn? Wo haben wir keine Probleme ihnen zuzustimmen, und wo gibt es für uns Schwierigkeiten? Ehrlichkeit und Gottvertrauen sind angesagt.

Gemäß dem heutigen Evangelium nach Lukas soll uns als Christen vor allem eine wachsame Bereitschaft in der Erwartung des Herrn auszeichnen (vgl. Lk 12,35–40). Den Jüngern Jesu soll eine heilsame Unruhe zu eigen sein. Sie geben sich nicht einfach zufrieden mit dem Istzustand dieser Welt. Sie sind sich bewusst, dass alles vorläufig ist und wir auf ein letztes Ziel zugehen. Oder noch persönlicher: Sie leben in der Ausrichtung auf den wiederkommenden Christus, den sie im Herzen mit Freude erwarten.

Was daher unbedingt zu vermeiden ist: dass wir geistlich tot sind. Dies wäre dann der Fall, wenn uns die Verbundenheit mit dem lebendigen Gott abhanden gekommen sein sollte. Man muss hier freilich unterscheiden zwischen einer Prüfung und einer bewussten Entscheidung gegen Gott. Eine Glaubensprüfung, wie sie Abraham wiederholt erlebte, dessen Glauben in der Lesung aus dem Hebräerbrief (vgl. 11,8 ff) besonders gerühmt wird, macht uns innerlich reifer, auch wenn sie eine innere Herausforderung ist. Denn man sieht nicht die Erfüllung und kann sogar Situationen begegnen, die einen zutiefst verunsichern. Und dennoch glaubt dieser Mensch und hofft auf den Herrn, auch dort, wo vieles diesen Glauben in Frage stellt. So mag es vielleicht eine komplizierte Familiensituation sein, wo man momentan keinen Ausweg sieht, oder auch eine schwere Krankheit oder eine große Enttäuschung durch einen Menschen, dem man vertraut hat. In allem jedoch gilt: Der Herr ist nahe, er wird sich uns zeigen und uns sein Angesicht zuwenden, sodass wir aufleben und uns freuen dürfen! ...

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