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Schlussdokument der Bischofssynode liegt vor
(vaticannews.va)
Frauen und Laien, Diakonat, Amt und Lehramt, Frieden und Klima, Arme und Migranten, Ökumene und Identität, neue Sprachen und erneuerte Strukturen, alte und neue (auch digitale) Missionen, allen zuhören und alles vertiefen - nicht oberflächlich -, auch „die kontroversesten“ Themen. Der Synthesebericht, der an diesem Samstag von der 16. Generalversammlung der Synode zur Synodalität angenommen und veröffentlicht wurde, wirft einen neuen Blick auf die Welt und die Kirche und ihre Forderungen. Nach vierwöchiger Arbeit, die am 4. Oktober in der Audienzhalle begann, schließt das kirchliche Beratungsgremiem nun seine erste Sitzung im Vatikan ab.
Ein etwa vierzigseitiges Dokument ist das Ergebnis der Arbeit der Versammlung, die tagte, „während alte und neue Kriege in der Welt wüten, mit dem absurden Drama unzähliger Opfer“. „Der Schrei der Armen, derer, die zur Migration gezwungen sind, derer, die Gewalt erleiden oder unter den verheerenden Folgen des Klimawandels leiden, ist unter uns laut geworden, nicht nur durch die Medien, sondern auch durch die Stimmen vieler, die mit ihren Familien und Völkern persönlich von diesen tragischen Ereignissen betroffen sind“, heißt es im Dokument (Vorwort).
Auf diese und viele andere Herausforderungen hat die Weltkirche in den Arbeitskreisen (circoli minori) und in den Ansprachen versucht, eine Antwort zu geben. Die Inhalte wurden in dem in drei Teile gegliederten Synthesebericht zusammengefasst, der den Weg für die Arbeit der zweiten Sitzungsperiode im Jahr 2024 aufzeigt. Das Schlussdokument liegt jetzt auch auf Deutsch vor.
(Kommentar von Josef Spindelböck:)
Da das Dokument keinen lehramtlichen und damit verbindlichen Charakter trägt, fasst es die Ergebnisse des synodalen Aufeinander-Hörens zusammen. Vieles ist bedenkenswert. Manches klingt zu abstrakt und zu formal. Wie die Autoren selber sagen, ist es eine Einladung zur weiteren Vertiefung auf der Grundlage von Schrift, Tradition und kirchlichem Lehramt und in Bezug auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Die von manchen Kreisen erwarteten bzw. von anderen befürchteten Änderungen betreffend Lehre und Praxis der Kirche sind bis jetzt ausgeblieben. In jedem Fall hat der Papst das letzte Wort, da eine Synode einen beratenden Charakter hat und keine rechtsgültigen Entscheidungen treffen kann. In einem Jahr folgt eine Fortsetzung der Synode mit einem weiteren Abschlussbericht. Danach wird ein päpstliches Schreiben erwartet, das wichtige Ergebnisse zusammenfasst und Regelungen trifft, die die ganze Kirche verpflichten.