Predigt:
Die Freude und das Glück von Weihnachten
Hochfest der Geburt des Herrn (Christmette) A (24.12.2025)
L1: Jes 9,1-6; L2: Tit 2,11-14; Ev: Lk 2,1-14
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Weihnachten ist ein Fest der Familien, der Gemeinschaft, der Freude und vor allem ein Fest des Glaubens: Gott ist Mensch geworden; Gott hat in Liebe „Ja“ gesagt zu uns Menschen und einen ewigen Bund mit uns geschlossen!
Nicht allen ist es vergönnt, in dieser Heiligen Nacht das Glück und die Herzensfreude zu erfahren, die mit diesem Fest verbunden sind. Manche haben vielleicht in den letzten Wochen einen lieben Angehörigen oder einen guten Freund verloren und sind noch in Trauer über den Tod dieses Menschen. Andere leben in Zwistigkeiten und Konflikten und schaffen es nicht, ein gutes Zusammenwirken im familiären Bereich oder am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Viele Menschen leiden Armut und Not, sind auf der Flucht oder gar vom Krieg bedroht. Für nicht wenige Menschen ist diese Nacht, die doch Freude bringen sollte, recht dunkel.
Wenn wir das Glück haben, diese Tage in Frieden und Wohlstand zu erleben, wollen wir dafür dankbar sein. Gerade hier aber, beim Jesuskind in der Krippe, denken wir an die vielen Armen der Welt, an die Ausgegrenzten, die Benachteiligten und die Unterdrückten! Gott möge ihnen beistehen und ihnen Menschen schicken, die ihr Los zum Besseren wenden können.
Mit der Geburt eines jeden Kindes wird uns Freude und Hoffnung zuteil. Ein Neuanfang geschieht; die Eltern und Geschwister und viele andere freuen sich über das Wunder des neu geschenkten Lebens. Ein Kind weist in die Zukunft! Umso mehr gilt dies für das Jesuskind. Denn Gott selbst hat seinen Sohn in diese Welt gesandt, damit er bei uns ankommt als kleines Kind. In aller Armut und Verletzlichkeit wollte er im Stall von Bethlehem geboren werden aus Maria der Jungfrau, väterlich beschützt vom heiligen Josef und umgeben von einigen Tieren. Bald machen sich auch die Hirten auf und begrüßen das neugeborene Kind als den verheißenen Messias, als den Erlöser und Retter der Welt. Sie wurden von großer Freude erfüllt und staunten über die Herablassung und Güte Gottes.
Ja, in Bethlehem leuchtet für alle Menschen ein Licht auf, das die Dunkelheit der Nacht nicht auszulöschen vermag. Dieses Kind, das uns geschenkt ist, ist der Rettungsanker für uns Menschen in der Welt. Es verheißt und schenkt uns das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Es offenbart uns die Liebe des himmlischen Vaters, die in ihrer scheinbaren Ohnmacht doch stärker ist als die Sünde und der Tod. Weihnachten ist mit Recht der Wendepunkt der Geschichte, und deshalb richtet sich auch unsere Zeitrechnung danach.
Wie wichtig ist es doch, dass wir uns gegenseitig unterstützen und ermutigen! Der Glaube an Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, schenkt uns dazu die Kraft.
Die Freude über die Liebe Gottes, welche uns in diesem Kind in der Krippe zuteil wird, soll unser ganzes Leben begleiten und prägen – auch in schweren Stunden. Wenn wir anderen beistehen, dann haben wir die Botschaft von Weihnachten verstanden. Dann wird dieses Fest ein Ausgangspunkt für jene Freude, die bleibt und nicht genommen werden kann. Sie mündet ein ins ewige Leben, auf das wir glaubend, hoffend und liebend zugehen! Amen.
