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Predigt:

Die Zeit vergeht, Jesus Christus bleibt derselbe

Jahresschlussmesse (31.12.2025)


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Anlässlich des Jahreswechsels wird uns erneut bewusst, dass wir die Zeit nicht festhalten können: Was gestern noch Zukunft war, ist heute schon Gegenwart; was gestern noch aktuell und modern war, ist heute schon vergangen und bald ist es veraltet. Die Zeit verändert sich, und mit ihr die Menschen! Das kleine Kind wird größer, der junge Mensch wird alt, und irgendwann ist dieses irdische Leben vorbei. Was bleibt uns, wenn „alles fließt“ (Parmenides)? Was hat wirklich Bestand?

Unser christlicher Glaube schenkt uns hier Trost und gibt uns Zuversicht. Denn der allmächtige und gütige Gott steht über der Zeit. Seine Ewigkeit wird von der Vergänglichkeit der Dinge dieser Welt nicht berührt. Eben weil Gott ewige ist und über der Zeit steht, ist er zugleich jeder Zeit und jedem Zeitabschnitt ganz gegenwärtig. Der ewige Gottes ist in diese Zeit eingetreten, indem er Mensch geworden ist in Jesus Christus.

Von ihm sagt der Hebräerbrief: „Jesus Christus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8). Wer sein Leben auf ihn baut, hat nicht auf Sand gesetzt, sondern steht auf festem Grund. Unser eigenes Leben auf Erden mag zwar gering erscheinen, und doch ist jede und jeder von uns von Gott auf unvergleichliche Weise geliebt. Schon in diesem Leben erfahren wir die Wohltaten Gottes, und dafür danken wir ihm. Selbst dort, wo wir geprüft werden und Leid und Enttäuschung erfahren, gereicht es uns zum Guten, wenn wir auf ihn vertrauen und ihm alles anheimstellen.

Danke und Bitte erfüllen uns daher zum Jahreswechsel. Was nicht gut war und wir falsch gemacht haben, vertrauen wir der göttlichen Barmherzigkeit an. Was gelungen ist, möge auch weiterhin gute Früchte bringen. Wir kennen nicht den morgigen Tag und sorgen uns manchmal zu viel um die Zukunft. Dabei hat jeder Tag seine eigene Plage (vgl. Mt 6,34). Und in diesem Sinn, so sagt Jesus, wird jeder Tag für sich sorgen, wenn er da ist. Das heißt, wir leben als Christen in Gelassenheit und in Gottvertrauen. Lasst uns daher das neue Jahr wieder mit Freude begrüßen. Möge es ein gutes und gesegnetes Jahr für uns ein, ein „Jahr des Herrn“ 2026! Amen.