www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Am Kreuz erhöht zu unserem Heil!

Kreuzerhöhung C (14.09.2025)

L1: Num 21,4-9 oder Phil 2,6-11; Ev: Joh 3,13-17


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In diesem Jahr trifft es sich wieder einmal: Das Fest Kreuzerhöhung fällt auf einen Sonntag und wird als Herrenfest ausdrücklich auch an diesem Tag gefeiert. Historisch geht dieser Tag zurück auf die Einweihung der Konstantinischen Basilika über dem Heiligen Grab in Jerusalem am 13. September 335. Am 14. September, also einen Tag nach der Kirchweihe, wurde dem Volk zum ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt. Es wurde feierlich erhöht sowie zur Verehrung dargereicht.

Wir Christen bekennen uns zu unserem Erlöser Jesus Christus, der um unseres Heiles willen gelitten hat und am Kreuz gestorben ist. Am dritten Tag aber ist er auferstanden von den Toten und verheißt auch uns das ewige Leben in der Gemeinschaft mit ihm.

Im Evangelium des vorigen Sonntags war die Rede von der Nachfolge Jesu und vom täglichen Tragen des je eigenen Kreuzes. Nun aber steht Jesus selbst mit seinem heiligen Kreuz im Mittelpunkt dieser Feier. Jesus, der Unschuldige und Gerechte, wurde zusammen mit zwei Verbrechern gekreuzigt. Da wurde sein Kreuz aufgerichtet; er wurde erhöht am Kreuz und gab sein Leben hin als Sühneopfer für unsere Sünden und für die der ganzen Welt.

Wie es im Johannesevangelium heißt, ist Jesus nicht in die Welt gekommen, um die Welt zu richten. Er lädt vielmehr alle ein, an ihn und den himmlischen Vater zu glauben und so das Leben in Fülle zu empfangen. Wer glaubt, wird nicht gerichtet. Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, heißt es im nächsten Vers (Joh 3,18), der an den Text des heutigen Evangeliums unmittelbar anschließt.

Gottes Wille ist also unser aller Heil, und ausnahmslos jede und jeder ist eingeladen, an den Sohn Gottes zu glauben. Dieser ist in seiner Menschwerdung vom Vater ausgegangen und kehrt in seiner Auferstehung und Himmelfahrt zum Vater zurück. Ja, es ist bereits der Tod Jesu am Kreuz, durch den er in Wahrheit triumphiert als König der Ewigkeit. Denn hier zeigt sich seine Liebe siegreich über alles Böse. Der Tod und die Sünde sind für immer überwunden. Der, welcher am Kreuze als Mensch starb, ersteht siegreich am dritten Tag von den Toten!

Wenn wir eine romanische Kreuzesdarstellung ansehen, dann erscheint Jesus zwar als Gekreuzigter, aber zugleich schon in einer Weise, die seinen Auferstehungssieg kennzeichnet und ihn in gewisser Weise vorwegnimmt. Menschen haben ihn gekreuzigt und somit erhöht. In Wahrheit hat ihn der himmlische Vater verherrlicht, und in dieser von Gott bewirkten Erhöhung zieht der Sohn Gottes am Kreuz alle Menschen an sich. Das heißt, sie blicken auf zum Kreuz und werden gerettet, wenn sie an ihn glauben und sich ihm ganz anvertrauen. Dies hat auch der rechte Schächer erfahren, welcher sich angesichts der großen Geduld des Erlösers noch vor seinem Sterben bekehrt hat und dann die trostvollen Worte hören durfte: „Heute noch wirst du bei mir im Paradies sein.“

In irgendeiner Weise sind alle Menschen aller Zeit vom Tod Jesu am Kreuz mitbetroffen. Wenn Jesus wirklich Weg, Wahrheit und Leben ist, dann entscheidet sich in der Art und Weise, wie der Mensch zu Jesus Christus Stellung nimmt, dessen ewiges Schicksal. Glücklich ist der Mensch, welcher so wie der rechte Schächer vertrauensvoll aufblickt zum Gekreuzigten und sich gleichsam an sein Heiligstes Herz ziehen lässt. Der Glaube ist dafür Voraussetzung; die Hoffnung auf das Heil macht es möglich, sich in Liebe ganz Christus dem Herrn anzuvertrauen.

Er rettet uns vor dem ewigen Tod und führt uns ins Reich des himmlischen Vaters. Haben wir also keine Angst, uns dem Herrn anzuempfehlen. Wenn wir sein Kreuz in unserem Herzen erhöht haben, dann ist uns auch die Auferstehung und das ewige Leben in der Gemeinschaft mit ihm verheißen. Wir brauchen nichts und niemand zu fürchten, denn die Kraft der Liebe Gottes ist stärker als sogar der Tod! Amen.