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Moraltheologie

Karl Hörmann: LChM 1969, Sp. 847

Moraltheologie ist theolog. Sittlichkeitslehre.

Sie befaßt sich mit der Sittlichkeit, der freien Selbstgestaltung des Lebens durch den Menschen, der ein Sollen aufgegeben ist, und sie tut es theolog., d.h., sie hält sich dabei an das geoffenbarte Wort Gottes. Dadurch unterscheidet sie sich von der Moralphilosophie, die bloß mit natürl. Erkenntnismitteln arbeitet.

Die Theologie (von griech. theos = Gott und logos = Wort; Rede, Lehre von Gott) will Gott und das Verhältnis der Geschäpfe zu ihm in erster Linie aus seiner eigenen Offenbarung kennenlernen.

Aus der ehemals einen Theologie wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrere Teilfächer (Geschichte der Moraltheologie). Eines von ihnen ist die Moraltheologie, die zus. mit der Dogmatik den Offenbarungsgehalt zu erfassen, zu druchdringen und systematisch darzustellen sucht. Dabei fällt ihr zu, auf die sittl. Bedeutsamkeit des Wortes Gottes zu achten. So bildet den Gegenstand der Moraltheologie das dem Menschen für seine freie Lebensgestaltung durch die Offenbarung aufgegebene Sollen. Da die Betreuung der Offenbarung, wie sie in der Hl. Schrift niedergelegt ist und im Leben der Kirche wirkt, von Gott der Kirche übertragen wurde, muß die Moraltheologie ihre Aufgabe in ständiger Achtung vor der Lehre der Kirche erfüllen.


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