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Predigt:

Johannes der Täufer - eine adventliche Gestalt

2. Adventsonntag B (10.12.2023)

L1: Jes 40,1-5.9-11; L2: 2 Petr 3,8-14; Mk 1,1-8


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der Bußprediger und Prophet Johannes der Täufer hat die Menschen vor 2000 Jahren auf das öffentliche Auftreten Jesu vorbereitet. Da auch wir uns im Advent auf das Kommen des Herrn vorbereiten, ist Johannes der Täufer eine adventliche Gestalt, die uns im Evangelium dieses zweiten Adventssonntags begegnet.

„Bereitet den Weg des Herrn!“ So formulierte es Johannes der Täufer, als der zu den Menschen sprach. Er tat dies in Anlehnung an den Propheten Jesaja, der dazu aufgerufen hatte, alle Hindernisse für das Kommen des Herrn auszuräumen. Gedacht ist hier an eine innere Erneuerung, an die Bekehrung des Herzens. „Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.“ (Jes 40,4b).

Zum Zeichen der Umkehr rief Johannes die Menschen dazu auf, sich im Jordan taufen zu lassen. Auf diese Weise wurde die Absage an das Böse ausgedrückt und der Neubeginn im Guten versprochen. Dies ist dem Menschen freilich ohne die Hilfe Gottes nicht möglich. Und wir haben den großen Vorteil, dass der Erlöser bereits gekommen ist. Johannes hingegen kündigte ihn an und bereitete die Menschen auf ihn vor.  

Wir selber blicken also im Advent gleichsam zurück auf das erste Kommen Christi, auf seine Menschwerdung, die wir zu Weihnachten feiern. Zugleich aber schauen wir auch aus in die Zukunft, denn einmal wird Christus der Herr wiederkommen in Herrlichkeit. Wichtig ist aber stets die gegenwärtige Stunde, in welcher uns Gott auf verborgene Weise im Mitmenschen begegnet. Genau diese je gegenwärtige Stunde gilt es stets neu zu nutzen!

Wer ein wenig die Stille sucht und Besinnung zulässt, wird erfahren, dass das eigene Leben innerlich reicher und beglückender wird. Wir müssen ja dem Glück nicht krampfhaft nachjagen; es ist uns bereits geschenkt durch den Erlöser der Welt, den Herrn Jesus Christus. Wenn wir uns im Gebet an Gott wenden, wenn wir in der Heiligen Schrift lesen, wenn wir Gutes tun und Frieden stiften, dann erfüllt uns die Freude des Heiligen Geistes.

Gewiss: All dies geschieht nicht von selber und kostet etwas an Überwindung. Doch die geringe Mühe, die wir dafür aufwenden, wird reichlich belohnt, indem wir zum Wesentlichen hinfinden. Wir brauchen nicht in die Wüste zu gehen, wo Johannes der Täufer sich aufhielt: Es genügt, wenn wir einen inneren Raum der Stille finden, wo unser Herz auf Gott und die Mitmenschen zu hören vermag. Die Stimme ist leise; wir könnten sie überhören. Christus, der Herr, klopft an die Tür unseres Herzens!

Dies tut er insbesondere dann, wenn wir die heilige Eucharistie feiern. Im Wort Gottes der Lesungen und des Evangeliums spricht der Herr auch zu uns. Im heiligen Sakrament seines Leibes und Blutes möchte er eintreten in unser Herz, und dazu ist es wichtig, dass wir an ihn glauben und seine Gegenwart bei uns ersehnen.

Wenn Gott bei uns ist, brauchen wir uns nicht zu fürchten. Unser Leben gewinnt an Qualität und Tiefe, wenn wir die Nähe des Herrn suchen. Dazu helfe uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria, des heiligen Josef und des heiligen Johannes des Täufers. Amen.

 

Fürbitten:

Lasst uns gemeinsam zu Gott dem Vater beten, der uns stets nahe ist und unsere Bitten erhört.

  1. Für alle, die nach innerer Erneuerung streben: Mögen sie die Führung des Heiligen Geistes erfahren, um ihr Herz für Gottes Botschaft zu öffnen.
  2. Für Frieden und Versöhnung in unserer Welt während dieser Adventszeit.
  3. Für jene, die nach Glaubensstärke suchen: Mögen sie durch die heiligen Sakramente und die Heilige Schrift Christus näherkommen.
  4. Um Trost und Hoffnung für alle, die von Angst und Sorge geplagt sind.
  5. Für unsere Gemeinschaft: Mögen wir unser Herz für Gottes Liebe und die Bedürfnisse anderer öffnen, um Liebe und Mitgefühl zu verbreiten.

 

Gott, du ermutigst uns, im Gebet füreinander einzustehen. Deine Liebe begleite uns allezeit. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.