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Predigt:

Pfingstnovene

7. Sonntag der Osterzeit C (01.06.2025)

L1: Apg 7,55-60; L2: Offb 22,12-14.16-17.20; Ev: Joh 17,20-26


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind wir eingeladen, täglich um das Kommen des Heiligen Geistes zu beten. So haben es nämlich auch die Apostel, die Jünger und die gläubigen Frauen, zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, getan, als sie sich im Abendmahlssaal versammelt hatten.

Diesen Heiligen Geist brauchen wir alle – jeder einzelne, aber auch die Gemeinschaft der Glaubenden, also die Kirche. Wir erbitten den Heiligen Geist insbesondere für den neu gewählten Papst Leo XIV. in der Ausübung seines Lehr- und Hirtenamtes für die universale Kirche. Der gute Hirte ist in Wahrheit Jesus Christus selbst; er leitet uns durch die Nachfolger der Apostel, also die Bischöfe, und hier in spezieller Weise durch den Bischof von Rom, also den Papst.

Jesus Christus ist in seiner Auferstehung und Himmelfahrt heimgegangen zu seinem himmlischen Vater. Er möchte die Seinen aber nicht allein lassen; deshalb verheißt und sendet er den Heiligen Geist. Seine Freude, die er als Sohn Gottes mit dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes besitzt, möchte er uns mitteilen. Es ist dies die höchste Glückseligkeit, die es gibt. Wir erhalten Anteil daran im Himmel, aber auch schon hier auf Erden soll uns gleichsam immer wieder ein Vorgeschmack zuteil werden.

So betrachtet ist dann unser Leben als Christ auf Erden ein frohes und hoffnungsvolles. Auch inmitten von Leiden und Prüfungen wollen wir die Freude darüber im Herzen bewahren, dass wir erlöst und Kinder Gottes geworden sind. Wir haben teil am göttlichen Leben und gleichsam ein Anrecht auf den Himmel, auch wenn wir selber schwach sind und natürlich auch von Gott abfallen könnten. Der Herr aber ist bei uns durch seinen Heiligen Geist und stärkt uns durch sein Wort und die heiligen Sakramente.

Der Herr bereitet uns eine ewige Wohnung beim Vater. Er möchte das Glück und die Freude, die er als der verherrlichte Gottesssohn beim Vater im Himmel hat, mit uns teilen.  So will er, dass einst alle, die an ihn glauben, bei ihm sind. Die Liebe aber, mit der der himmlische Vater den Sohn liebt, soll auch in den Herzen der Jünger herrschen. Damit aber ist das Reich Gottes schon bei uns angekommen. Es ist uns nicht mehr fern.

Wird das nicht unser Erdendasein von Grund auf verändern? Legen wir alle Unzufriedenheit und allen Missmut ab! Vergessen wir die Streitigkeiten und oft kleinlichen Konflikte. Überwinden wir mit Gottes Hilfe die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern und stiften wir Frieden – jeder in seinem Bereich. Denn unser Gott ist ein Gott des Friedens und der Versöhnung. Die Einheit all jener, die an Christus glauben, soll für die friedlose Welt ein Zeugnis sein, das zugleich einlädt zu Umkehr und Vergebung.

Mit dem Tod und der Auferstehung des Herrn ist ein Wendepunkt in der Geschichte eingetreten. Das Böse ist bereits besiegt, auch wenn es noch eine Zeitlang seine Macht ausübt. Verbunden mit unserem Herrn Jesus Christus durch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe fürchten wir selbst den Tod nicht. Denn wir leben und sterben mit Jesus Christus. Er ist unsere Hoffnung auf Vollendung im Reiche des himmlischen Vaters und in Kraft des Heiligen Geistes. Amen.