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Predigt:

Als österliche Menschen leben

3. Sonntag der Osterzeit B (14.04.2024)

L1: Apg 3,12a.13-15.17-19; L2: 1 Joh 2,1-5a; Ev: Lk 24,35-48


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Keineswegs leichtgläubig waren die Apostel und Jünger, als ihnen der auferstandene Herr erschien. Sie hatten ja nicht mit dieser guten Wende im Schicksal Jesu gerechnet, der zum Tode verurteilt und ans Kreuz geschlagen worden war. Sein Tod am Kreuz wurde allgemein anerkannt und bezeugt; sein Leichnam ruhte drei Tage im Grab.

Und dann geschah das Unerhörte: Als die Frauen das Grab aufsuchten, um den Leichnam zu salben, fanden sie es leer. Engel verkündeten ihnen dann, dass er lebe, und schließlich erschien der auferstandene Herr selbst den Frauen, vor allem Maria Magdalena. Doch ihrem Zeugnis glaubte man anfangs nicht und tat es als Einbildung oder Hysterie ab.

Als aber Jesus dann einzelnen Aposteln und Jüngern erschien, und zuletzt den Aposteln gemeinsam, da konnten sie sich gleichsam mit ihren Augen und ihren Ohren, ja sogar mit ihrem Tastsinn davon überzeugen, dass Jesus auferstanden war. Kein Geist hat Fleisch und Knochen, und doch ist der Auferstandene in ihrer Gegenwart. Er spricht mit ihnen und lässt sich anfassen; er ist und trinkt mit ihnen und zeigt ihnen so, dass er wirklich lebt. Er tadelt die Jünger wegen ihres Unglaubens.

Denn beim Glauben gibt es zwei Fehlformen: Die eine wäre die Leichtgläubigkeit, wo man einfach ungeprüft das glaubt, was ein anderer sagt, auch wenn es noch so unwahrscheinlich oder gar widersinnig ist. Das andere aber ist die bewusste Weigerung, überhaupt zu glauben, weil man nicht anerkennen will, dass es Größeres gibt, als wir mit den Sinnen wahrnehmen können, und weil sich der Mensch gegenüber dem lebendigen Gott verschließt.

Gott aber hat sich uns Menschen in seinem Sohn Jesus Christus geoffenbart. Er ist erschienen als Mensch unter Menschen. Auch als Auferstandener bleibt er ein Mensch, und zugleich ist er in seiner Person der wahre Sohn Gottes und eins mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Auferstehung bedeutet, dass der Sohn Gottes nun nicht mehr stirbt. Sein Leib ist verherrlicht, verwandelt, und nicht mehr den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen.

Dennoch kann sich Jesus den Jüngern so offenbaren, dass sie ihn als denselben erkennen, der er vorher war. Auf diese Weise wird die Wirklichkeit der Auferstehung bezeugt. Jesus lebt nicht nur auf geistige Weise, sondern auch sein Leib, der im Grabe lag, ist nun verherrlicht, und diese Verheißung schenkt Gott auch uns, dass wir einst mit Jesus Christus auf ewig leben werden, wenn wir an ihn glauben, auf ihn hoffen und ihn lieben.

Wie zeigen wir uns als österliche Menschen? Halten wir vor allem fest am Osterglauben, das heißt an der Überzeugung von der wahrhaftigen Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, aber auch am Glauben an unsere eigene Auferstehung, die uns verheißen ist.

Dann aber sollen wir Menschen der Freude sein, die den Mitmenschen kund machen, dass es einen Anlass für diese Freude und Hoffnung gibt.

So aber verändert sich das Antlitz dieser Welt zum Besseren hin. Wir leben und sterben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Wir haben auch Anteil an seiner Auferstehung.

Daher ist unser inneres Leben bereits neu geworden in der heiligen Taufe. Wenn wir mit Gottes Gnade das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe verwirklichen, dann zeigt sich der Ostersieg Jesu über die Sünde und den Tod. Denn die Macht der Liebe Gottes ist stärker als alle Bosheit dieser Welt. Lasst uns daher dem Herrn nachfolgen, der das Kreuz getragen hat, um dann in seine Auferstehungsherrlichkeit zu gelangen! Amen.

 

Fürbitten (3. Sonntag der Osterzeit)

 

Im Glauben an die Auferstehung Christi finden wir Hoffnung und Freude. In diesem Geist bringen wir unsere Anliegen vor Gott.

  • Lass uns im Glauben an die Auferstehung Christi standhaft bleiben und seine Freude in die Welt tragen.
  • Um die Gnade, den Glauben stets zu bewahren und zu vertiefen.
  • Um Offenheit für die Gegenwart des Auferstandenen in unserem Leben.
  • Um die Kraft, durch Taufe und Nächstenliebe Anteil an der Auferstehung Christi zu haben und seinen Sieg über Sünde und Tod in unserem Leben zu bezeugen.
  • Für die Verstorbenen, dass sie in der Verbundenheit mit dem auferstandenen Herrn selige Ruhe und Frieden finden.

Im Vertrauen auf deine unendliche Güte und Liebe, preisen wir dich, o Herr, jetzt und in Ewigkeit. Amen.