www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Unüberbietbar ist das Glück des Himmels

Allerheiligen B (01.11.2024)

L1: Offb 7,2-4.9-14; L2: 1 Joh 3,1-3; Ev: Mt 5,1-12a


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Heiligen des Himmels schauen unverhüllt das Angesicht Gottes, und werden so ganz von der Liebe Gottes erfüllt. Sie sind in höchstem Maß glückselig und warten auf uns, dass auch wir in ihre ewige Gemeinschaft aufgenommen werden.

Oftmals stellen wir uns den Himmel zu farblos und zu vage vor. Und doch ist es der Zustand der höchsten Erfüllung, der größten Vollkommenheit, die wir Menschen erreichen können – durch die Gnade Gottes. Unser eigentliches Ziel besteht darin, für immer mit Gott vereint zu sein. Es ist ein übernatürliches Ziel, das über die Kräfte des Menschen hinausgeht. Gott aber schenkt uns durch den Erlöser Jesus Christus, seinen Sohn, die dazu nötige Hilfe. In der heiligen Taufe wurden wir mit dem göttlichen Leben beschenkt. Wir heißen Kinder Gottes und sind es. Als solche haben wir gleichsam ein Anrecht auf den Himmel, obwohl doch die himmlische Seligkeit stets ein unverdientes Geschenk bleibt, das uns zuteilwird, wenn wir an Jesus Christus glauben und die Gottes- und Nächstenliebe üben. „Selig, die rein sind im Herzen, denn sie werden Gott schauen“ (Mt 5,8), heißt es im Evangelium.

Am heutigen Festtag gedenken wir „aller“ Heiligen. Das heißt, niemand ist ausgeschlossen, der das Ziel der seligen Vollendung in Gott bereits erreicht hat. Unzählbar ist ihre Schar, wie es auch in der Lesung aus der Offenbarung des Johannes zum Ausdruck kam. Heiligkeit bedeutet, dass der ganze Mensch „heil“ wird vor Gott und durch Gott. Weil wir an die Auferstehung von den Toten glauben, ist auch der Leib hier einbezogen. Zwar trennt sich im Tode die unsterbliche Seele vom sterblichen Leib, und in der Folge verwest dieser Leib. Aber am Jüngsten Tag, wenn Jesus Christus wiederkommt in Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten, da wird durch die lebensspendende Macht des Heiligen Geistes auch unser Leib auferweckt. Alle Seligen und Heiligen des Himmels erhalten einen Leib, der diesem neuen Zustand der Vollendung entspricht. Dem Glück der Heiligen des Himmels fehlt dann nichts mehr und Gott möchte, dass auch wir einst dazu gehören!

Wenn heute schon die Gräber der Verstorbenen besucht und gesegnet werden, was sich morgen zu Allerseelen und in den kommenden Tagen noch fortsetzt, dann ist dies ein Bekenntnis zur Auferstehung und zum ewigen Leben bei Gott. Unsere lieben Verstorbenen werden der Barmherzigkeit Gottes anvertraut. Wenn sie noch der Reinigung und Läuterung bedürftig sind, so können wir ihnen durch unser Gebet, durch die Feier der heiligen Messe und durch Werke der Nächstenliebe zu Hilfe kommen. Die Armen Seelen im Fegefeuer – wie wir sie nennen – werden es uns dankbar vergelten.

Wenn in unserem Herzen die Sehnsucht nach dem Glück, das kein Ende findet, erwacht und stärker wird, so sind wir auf Gott verwiesen. Er hat uns das Leben geschenkt, und er möchte, dass wir zur Vollendung im Himmelreich gelangen. Alle Heiligen des Himmels stehen auf unserer Seite. Sie bitten Gott für uns, dass wir alle dazu nötigen Gnaden und Gaben empfangen und sie auch gut nutzen. Die Gottesmutter Maria, der heilige Josef sowie alle Engel und Heiligen des Himmels mögen für uns eintreten bei Gott, dass auch wir einst in ihrer seligen Gemeinschaft für immer Gott loben und preisen. Amen.