Predigt:
Ein Zeuge für Christus
Fest des heiligen Stephanus B (26.12.2023)
L1: Apg 6,8-10; 7,54-60; Ev: Mt 10,17-22
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Der heilige Stephanus hat mit seinem Blut Zeugnis gegeben für die Wahrheit der Erlösung und damit auch für die Menschwerdung des Sohnes Gottes aus der Jungfrau Maria.
Weihnachten ist keineswegs „harmlos“: Wir können nicht bei der Idylle stehen bleiben, wie sich manche das Geschehen der Geburt in der Krippe im Stall von Bethlehem vorstellen. Auch damals war ja die Geburt Jesu schon mit Armut und Entbehrungen verbunden. Maria und Josef fanden keinen Platz in der Herberge; sie wurden abgewiesen – und mit ihnen das ungeborene Kind Jesus. Wo sollte das Kind zur Welt kommen? Es fand sich schließlich ein Ort, der normalerweise für Tiere bestimmt war – Jesus wurde ja in eine Krippe gelegt. Außer Maria und Josef haben zuerst nur die Hirten das Kind in der Krippe als Messias anerkannt.
Wer dem Kind von Bethlehem nachfolgt, wer sich zum Glauben an den menschgewordenen Sohn Gottes bekennt, muss damit rechnen, dass es ihm nicht besser geht als dem Erlöser selber. Der Jünger steht nicht über seinem Herrn, heißt es ja.
Stephanus hat aus frohem Glauben Ja gesagt zum Erlöser Jesus Christus. Er hat diesen Glauben auch gegen so manchen Widerspruch verteidigt. Auch heute brauchen wir Christen, die nicht einknicken vor dem Unverständnis, das ihnen in der Gesellschaft, ja vielleicht sogar im Familien- und Freundeskreis mitunter entgegengebracht wird, wenn sie ihren Glauben ernst nehmen.
Denken wir nur an so manche kritische Themen, die dem Zeitgeist entgegenstehen!
Stephanus lehrt uns einerseits, das klare Zeugnis für Gott zu geben, andererseits all jenen Menschen gegenüber, die uns nicht verstehen oder sogar feindlich gesinnt sind, mit Liebe zu begegnen.
Die christliche Liebe ist bereit, das eigene Leben hinzugeben. Der erste Märtyrer der Christenheit zeigt uns, dass wir nur dann mit Jesus Christus im Himmel herrschen können, wenn wir bereit sind zur Selbstverleugnung und zur Nachfolge Christi im täglichen Annehmen unseres Lebenskreuzes.
Das aber allein ist der Weg zur wahren Freude und auch zu einem Frieden in Gerechtigkeit und Liebe, welcher Bestand hat. Dies wünschen wir uns alle, und dafür wollen wir beten.
Amen.
Fürbitten (Hl. Stephanus)
Gütiger Gott, du hast dem heiligen Stephanus die Kraft zum Zeugnis für Deine Wahrheit gegeben. Wir bitten dich:
- Für jene, die ihren Glauben mutig leben: Möge Gott sie stärken, damit sie in Liebe und Wahrheit Zeugnis ablegen können.
- Für die verfolgten Christen in aller Welt: Möge Gott sie beschützen und ihnen Trost in ihrer Not schenken.
- Für die, die mit kontroversen Themen konfrontiert sind: Möge der Geist der Weisheit sie leiten, damit sie die Wahrheit in Liebe vertreten.
- Für jene, die Unverständnis und Feindseligkeit erfahren: Möge Gott sie befähigen, mit Liebe zu reagieren und Frieden zu bringen.
- Für die Verstorbenen: Möge Gott ihnen Heil und ewigen Frieden schenken.
Allmächtiger Gott, erhöre unsere Bitten und schenke uns deinen Frieden. Durch Christus unseren Herrn. Amen.