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Predigt:

Im Sakrament zugegen als wahrer Gott und Mensch

Fronleichnam C (16.06.2022)

L1: Gen 14,18-20; L2: 1 Kor 11,23-26; Ev: Lk 9,11b-17


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wenn wir jetzt die heilige Eucharistie feiern, dann ist dies ein Ausdruck der Danksagung, eine besondere Form des Lobes Gottes, verbunden mit vielen Bitten um all das Nötige, was wir Menschen in unserem irdischen Leben im Hinblick auf das ewige Heil bei Gott brauchen.

Bald werden wir in der Fronleichnamsprozession mit dem Allerheiligsten durch den Ort ziehen; heuer sind wieder vier Altäre vorgesehen, bei denen dann der feierliche Segen gespendet wird. Unser Glaube sagt uns: Hier in der Monstranz ist Jesus Christus unter der Gestalt des Brotes wirklich, wahrhaft und wesentlich gegenwärtig. Der Herr bleibt bei den Seinen; er begleitet uns; er liebt uns!

Für das irdische Leben ist das tägliche Brot ein Grundnahrungsmittel. Jesus Christus ist zu uns Menschen gekommen, weil ihn der himmlische Vater zu uns gesandt hat. Im Heiligen Geist ist der Sohn Gottes ein Mensch wie wir geworden. Der Herr möchte uns ganz nahe sein, und so wird seine Hingabe im Sterben am Kreuz und seine Auferstehung im Sakrament vergegenwärtigt, wenn wir die heilige Messe feiern. Das wahre Brot, das die Seele stärkt, kommt von Gott. Das Brot vom Himmel und den Kelch des Heiles hat uns Gott geschenkt, indem Jesus Christus unter den Gestalten von Brot und Wein im Sakrament unsere Speise wird.

Wenn wir bei der Prozession das Allerheiligste durch den Ort begleiten, so geben wir ein Zeugnis für unseren katholischen Glauben an die wahre Gegenwart des Herrn im heiligen Sakrament. Sicher ist unser Glaube etwas ganz Persönliches, und doch sind wir eine Gemeinschaft in unserer Pfarre, in der Diözese und in der ganzen Kirche. Auch andere Menschen dürfen und sollen wissen, woran wir glauben und worauf wir unsere Hoffnung setzen. Dies ist jetzt nach coronabedingten Einschränkungen wieder voll möglich, und darüber freuen wir uns!

Wallfahrten und Prozessionen erinnern uns auch daran, dass wir lebenslang unterwegs sind. Unser Leben geht einem letzten Ziel entgegen. Als Christen sind wir überzeugt, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Durchgang zur verheißenen Begegnung mit dem lebendigen Gott. Wenn wir die heiligen Sakramente empfangen, so werden wir auf diesem Weg gestärkt. Wenn Kranke und Sterbende die heilige Eucharistie empfangen, sprechen wir von der Wegzehrung. Vielleicht erwacht in unseren Herzen eine neue Sehnsucht danach, Jesus Christus in der heiligen Kommunion in Glaube und Liebe zu empfangen – so wie es den Erstkommunionkindern vor wenigen Tagen geschenkt wurde.

Wir bitten die Gottesmutter Maria, den heiligen Josef und alle Engel und Heiligen um ihre Fürbitte und ihr Geleit, wenn wir Jesus Christus den Herrn im heiligen Sakrament des Altares anbeten und verehren! Gestärkt mit dem Brot des Lebens und erfüllt mit Gnade und Segen wollen wir mit Freude durch dieses Leben gehen, Gott dem Herrn entgegen. Amen.