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Predigt:

Jesus Christus schenkt uns ewiges Leben

5. Fastensonntag A (06.04.2014)

L1: Ez 37,12b-14; L2: Röm 8,8-11; Ev: Joh 11,1-45


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die medizinische Wissenschaft bemüht sich, unsere Lebensqualität zu erhöhen, ja die Dauer des menschlichen Lebens insgesamt zu verlängern. Gewisse Erfolge sind unbestreitbar: so beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung laut Statistik Austria derzeit in Österreich für Frauen 83 und für Männer 78 Jahre. Noch vor 40 Jahren lag diese für Frauen bei 74 und für Männer bei 67 Jahren.[1] Mitunter gelingt es auch, einen Menschen zu „reanimieren“, d.h. er wird scheinbar ins Leben zurückgeholt. Allerdings handelt es sich dabei um keine Totenerweckung, sondern um ein Rückgängigmachen und ein Verzögern des Sterbeprozesses.

Denn es bleibt wahr: Nur Gott ist der Herr über Leben und Tod. So wie sich jeder Mensch in seinem Lebensanfang der Schöpfermacht Gottes verdankt (auch wenn es Eltern braucht, die mitwirken), so ist auch das Lebensende in Gottes Hand gelegt (unbeschadet jener Fälle, wo jemand sein eigenes Leben absichtlich verkürzt oder einen anderen tötet).

Vom Tod zurück zum irdischen Leben gibt es gemäß unseren Alltagserfahrungen keinen Weg. Allerdings: Wunder sind möglich, denn Gott steht in seiner Allmacht über den Gesetzen der Natur und er vermag einem Menschen, der bereits nahe daran war, aus dieser Welt zu scheiden, die Lebenskraft neu schenken. Im Neuen Testament gibt es verschiedene Berichte über Totenerweckungen durch Jesus. An diesem Sonntag hören wir, dass Lazarus, ein guter Freund Jesu, verstorben ist und schon den vierten Tag im Grab liegt. Jesus ist im Innersten erschüttert, denn er liebt Lazarus und dessen Schwestern Maria und Marta. Jesus nimmt Anteil an der Trauer der Schwestern des Lazarus sowie der umstehenden Menschen.

Dennoch: Es ist in dieser Situation der Wille Gottes, dass durch die Machttaten Jesu die Güte und Herrlichkeit des himmlischen Vaters offenbart wird. Mit göttlicher Autorität befiehlt daher Jesus dem Lazarus, der bereits verstorben ist und im Grabe liegt: „Lazarus, komm heraus!“

Als dies wirklich geschieht, sind alle zutiefst erschrocken und erschüttert. Lazarus lebt wieder! Er ist zurückgekehrt ins Leben. Er braucht schnell neue Kleider und etwas zu essen. Dann wird er wieder teilnehmen am Leben der Menschen und gehört wieder zu ihrer Gemeinschaft. Welch eine Freude! Und welch großes Wunder ist hier durch Jesus geschehen, der gebetet hat, dass der himmlische Vater seinen Sohn erhört und verherrlicht.

Das Werk der Totenerweckung ist ein machtvolles Zeichen dafür, dass Jesus Christus der Herr über Leben und Tod ist. Er selber nimmt dann später freiwillig den Tod am Kreuz auf sich, um die Schuld der Menschen zu sühnen. Am dritten Tage wird er von den Toten auferstehen, und dies aus eigener Kraft, weil er wahrer Mensch und wahrer Gott ist. So sollen alle Menschen ihr Vertrauen auf ihn setzen und an ihn glauben: Denn Gott hat die Macht, auch uns in Jesus Christus vom Tod zu befreien und das ewige Leben zu schenken!

Nehmen wir das Geschenk der Liebe Gottes in seinem Sohn Jesus Christus an. Er vergibt uns die Schuld und ermöglicht die Bekehrung des Herzens. So wird uns im Bußsakrament das Leben der Gnade gestärkt und vertieft oder gar neu geschenkt, wenn es durch eine Todsünde verloren gegangen ist. Wer in der Gemeinschaft mit Gott bleibt, braucht den leiblichen Tod nicht zu fürchten, und auch der ewige Tod wird ihm nichts anhaben. Denn Jesus Christus schenkt uns Anteil am Leben Gottes und an der Auferstehung!

Amen.