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Predigt:

Die Hoffnung auf Christus erfüllt uns

6. Sonntag der Osterzeit A (25.05.2014)

L1: Apg 8,5-8.14-17; L2: 1 Petr 3,15-18; Ev: Joh 14,15-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In der Lesung aus dem ersten Petrusbrief (3,15a) werden wir dazu aufgefordert, in unserem Herzen stets Christus, den Herrn, heilig zu halten. Es geht hier um den Grund unseres Glaubens und Lebens, gleichsam um die Verankerung unseres ganzen Daseins hier auf Erden und im Hinblick auf die Ewigkeit. Im Zentrum soll Jesus Christus stehen, auf den wir getauft und mit dessen Tod und Auferstehung wir verbunden sind.

Wenn ich jemanden oder etwas heilig halte, dann heißt dies: Ich schätze diese Person oder Sache über alles und lasse keine Abwertung zu. Als Christen sollen wir Christus den Herrn heilig halten. Er ist ja schon der ganz Heilige, und doch besagt diese Aufforderung aus dem ersten Petrusbrief, dass wir Jesus Christus ganz persönlich als Herrn und Gott anerkennen sollen. Ihm wollen wir bewusst und in aller Freiheit unser Herz schenken und weihen. Er darf über uns ganz verfügen, und er wird uns mit seiner Liebe reich beschenken.

Auf diese Weise ist unsere Hoffnung in Gott gegründet, und wir brauchen nichts zu fürchten. Wir sind dann auch bereit – wie es weiter heißt – „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15b). Es sollte also auch für Außenstehende etwas von der neuen Wirklichkeit spürbar werden, in welche die an Jesus Christus Glaubenden eingetreten sind. Als Christen dürfen wir Hoffnung vermitteln, und dies inmitten einer Welt, die so viele Bedrohungen und Gefahren kennt.

Natürlich gibt es auch viele Glücksversprechungen und Heilsverheißungen, die uns nicht zuletzt durch die Medien angeboten werden. Doch Hand aufs Herz: Wenn wir alle diese Angebote näher betrachten, dann erweisen sich viele davon als trügerisch und nicht nachhaltig. Einem angebotenen Vergnügen oder einer für den Moment aufregenden Sache fehlt doch die Eigenschaft, auf Dauer Erfüllung und Vollendung zu schenken. Wer also kann unserem Streben nach Glück und nach einer Hoffnung, die uns auch in schwierigen Situationen trägt, eine letzte Antwort geben? Das ist Gott allein, der sich uns in seinem Sohn Jesus Christus geoffenbart hat. So gesehen haben wir als Glaubende den übrigen Menschen etwas anzubieten.

Doch werden wir in diesem ersten Petrusbrief auch aufgefordert, nicht anmaßend oder überheblich aufzutreten. Uns ist zwar eine einzigartige Hoffnung von Gott her geschenkt, doch sind wir deshalb noch nicht besser als die anderen Menschen: Gott ist es, der uns rettet und heiligt. Darum heißt es: „Antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen“ (1 Petr 3,16a). Unser christlicher Glaube gründet sich ja nicht auf Überredung oder irgendwelche Kunstgriffe, sondern bezieht sich auf die geschichtliche Wahrheit des Lebens Christi hier auf Erden, auf seinen Tod am Kreuz und auf seine Auferstehung.

Gott hat uns in Jesus Christus seine Liebe gezeigt. Wir sind zum ewigen Leben in der Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes und mit den Heiligen des Himmels berufen. Der Herr sagt uns: „Wer mich liebt [und meine Gebote hält (vgl. Joh 14,21a)], wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren“ (Joh 14,21b).

Auf die Fürbitte der Jungfrau und Gottesmutter Maria sowie des heiligen Josef, ihres Bräutigams, gewähre uns Gott der Herr all das, worum wir ihn demütig bitten!

Amen.