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Predigt:

Pfingstmontag A (16.05.2005)

L1: Apg 10,34-35.42-48a oder Ez 36,16-17a.18-28; L2: Eph 4,1b-6; Ev: Joh 15,26-16,3.12-15


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der Heilige Geist ist die Seele der Kirche. Am Pfingstmontag wollen wir erneut bedenken, wie der Heilige Geist die Kirche Gottes belebt, stärkt und leitet.

Die allgemeine Wahrnehmung sieht die Kirche allein als menschliche Größe, eben als Vereinigung von Gläubigen. Natürlich nimmt man in einer solchen Sichtweise die Fehler und Unzulänglichkeiten wahr; denn alles Menschliche hat auch seine Grenzen.

Wir dürfen und wollen hier gewiss nichts leugnen. Die Kirche besteht tatsächlich aus Menschen, die versagen können; in der Kirche Gottes gibt es immer wieder die Sünde und auch den Irrtum.

Aber denken wir an die Apostel: Auch wenn sich unter ihnen ein Verräter befand – Judas – und andere schwach wurden, als der Herr gefangen genommen und gekreuzigt wurde, so ist es doch ebenso war, dass diese Apostel – Menschen wie wir alle – am Pfingsttag vom Heiligen Geist auf wunderbare Weise gestärkt wurden. Dieser gab ihnen Mut zum Zeugnis für Christus und bewirkte, was die bloß menschliche Kraft nicht möglich gemacht hätte: Sie starben als Märtyrer für Christus, und kraft ihres Zeugnisses erblühte die Kirche.

Und die Kirche insgesamt: Sie blieb durch die Jahrhunderte in diesem Glauben der Apostel, den sie unversehrt und treu bewahrte. Jesus Christus hatte es vorausgesagt, als er den Beistand ankündigte, den Tröster. Er würde seine Jünger in alle Wahrheit einführen und sie alles lehren, indem der Heilige Geist von dem nimmt, was sein ist, und es ihnen verkündet.

Durch alle Zeiten hindurch hat die Kirche die heiligen Sakramente gespendet und so den Menschen die Gnade Gottes mitgeteilt: die Quelle ewigen Lebens.

All das ist nicht Menschenwerk, sondern Gottes Werk. Es ist ein Beweis für die Heiligkeit und Göttlichkeit der Kirche, dass in ihr – obwohl sie aus Menschen besteht – soviel Großes, Gutes und Heiliges geschieht und sie die Wahrheit Christi unverfälscht bewahrt. Der Heilige Geist stärkt auch uns, die wir an Jesus Christus glauben und zur „einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche“ gehören.

In Dankbarkeit gilt es daher, dem Glauben der Apostel treu zu bleiben und in Einheit mit dem Papst und den Bischöfen als den Nachfolgern der Apostel das Heilswerk Christi zu bezeugen und zu verkünden. Vertrauen wir darauf, dass Gottes Heiliger Geist die Kirche auch in unserer Zeit lenkt und stärkt! So kann sie die Herausforderungen der Gegenwart bestehen und wird auch für die Zukunft gerüstet sein.

Mit Maria, der Gottesmutter, wollen wir zum Heiligen Geist beten, dass er uns Glaube, Hoffnung und Liebe schenken möge. Sein heiliger Atem möge uns durchdringen, bis wir einst eintreten dürfen ins ewige Reich der göttlichen Liebe. Amen