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Predigt:

Die frohe Botschaft vom Himmelreich

3. Sonntag im Jahreskreis B (25.01.2015)

L1: Jona 3,1-5.10; L2: 1 Kor 7,29-31; Ev: Mk 1,14-20


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Mit dem heutigen Sonntag endet die „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“. Das Fest der Bekehrung des Apostels Paulus markiert den Abschluss dieser Woche; es wird allerdings wegen des Sonntags heuer liturgisch nicht gefeiert.

Vieles verbindet uns als getaufte Christen miteinander; der ausdrückliche Wunsch Jesu ist es, dass alle eins sind in ihm, so wie er mit dem himmlischen Vater eins ist in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Denn wir glauben an den einen und einzigen Gott in drei göttlichen Personen, und auch die Kirche Christi soll im Glauben und in der Liebe geeint sein.

Was sagen uns die Schrifttexte dieses Sonntags über unser christliches Leben? Sie sind ja von der Liturgie der Kirche aufeinander abgestimmt.

Die Lesung aus dem Buch Jona spricht von der Notwendigkeit der Bekehrung. Der Prophet Jona wurde von Gott in die Stadt Ninive gesandt, um dort alle Bewohner zur Buße für ihre Sünden aufzurufen. Was auch immer das Motiv für ihre Sinnesänderung gewesen sein mag: überraschenderweise folgten die Menschen ohne zu zögern seinem Aufruf und begannen ein großes Fasten. Angesichts dieser Situation erbarmt sich Gott dieser Menschen; die angekündigte Strafe für ihre Sünden fällt aus.

In der Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther spricht Paulus davon, dass die Gestalt dieser Welt vergeht. Dies ist schon eine natürliche Erfahrung, die für alle Lebewesen gilt, und so auch für den Menschen: Wir leben nur einige Zeit hier auf Erden, und diese Zeit gilt es gut zu nutzen für das, was bleibt und nicht vergeht. Paulus will den Christen nicht die Freude am Leben nehmen – im Gegenteil! Er weiß, dass alles Gute von Gott kommt und nur in ihm Bestand hat. Eben darum hält er fest am Bekenntnis zu Jesus Christus und seinem Reich. Die Erfüllung ist uns verheißen in der kommenden Herrlichkeit, die von Gott kommt. Darauf gehen wir als Christen zu, und dieses Ziel erwarten wir in Hoffnung und Freude!

Im Evangelium nach Markus wird uns der Anfang der Verkündigungstätigkeit Jesu geschildert. Johannes war von König Herodes ins Gefängnis geworfen worden; nun beginnt Jesus die Menschen zu lehren. Worum aber geht es dem von Gott gesandten Erlöser der Menschen? Er verkündet: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“

Gott selbst macht den Anfang und lässt sein Reich nahekommen. Im menschgewordenen Sohn Gottes – in Jesus Christus – ist dieses Reich schon gegenwärtig. Wer umkehrt und an die von ihm verkündete frohe Botschaft glaubt, empfängt das von Gott geschenkte Heil.

Vergleichen wir den Umkehrruf Jesu mit dem des Propheten Jona: Sollten die Worte Jesu Christi, des Sohnes Gottes, den Menschen weniger bedeuten als die Worte des Propheten Jona? Wenn sich schon auf das Wort des Jona hin ohne weiteres eine ganze Großstadt bekehrt hat, so sollte dies auf das direkte Wort des Herrn hin umso mehr geschehen.

Und tatsächlich hat Jesus Christus viele Menschen gefunden, die ihm zugehört haben und die ihm nachgefolgt sind. Aus der Menge seiner Zuhörer sammelte er zwölf Apostel und berief sie dazu, sein Werk der Verkündigung nach seinem Tod und seiner Auferstehung fortzusetzen. Die Apostel wiederum haben ihre Nachfolger in den Bischöfen gefunden, und in Wirklichkeit ist jeder Christ – ob Mann oder Frau – berufen, vom Glauben Zeugnis zu geben und die frohe Botschaft vom Himmelreich im Herzen zu tragen und weiterzuerzählen. Auf diese Weise sollen sich die Menschen zu Gott hin bekehren, der das Leben in Fülle schenken will.

Bitten wir die heilige Gottesmutter Maria um ihre Fürbitte bei ihrem Sohn Jesus Christus! Sie zeige uns den Weg zur wahren Freude, welche bleibt und einmündet ins ewige Leben im Himmelreich!

Amen.