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Predigt:

Gott ist uns nahe in der hl. Eucharistie unter den Gestalten von Brot und Wein

Fronleichnam C (26.05.2016)

L1: Gen 14,18-20; L2: 1 Kor 11,23-26; Ev: Lk 9,11b-17


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wir feiern am Fronleichnamstag das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Unser Erlöser Jesus Christus ist im Allerheiligsten Sakrament des Altares bei uns, und wir beten ihn an, wie er in der heiligen Eucharistie zugegen ist als wahrer Gott und Mensch, mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut.

Die Kinder haben bei der Erstkommunion gelernt, dass Jesus in ihr Herz kommt, wenn sie ihn in der Gestalt des Brotes empfangen. Es ist kein gewöhnliches Brot, das wir in der Heiligen Kommunion zu uns nehmen, sondern Jesus Christus selber ist das wahre Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.

In der Fronleichnamsprozession begleitet uns Christus, der Herr, unter der Brotsgestalt durch die Straßen unseres Ortes, und wir bitten Gott den Herrn um seinen Segen. Der Fronleichnamstag zeigt uns, wie sehr wir Menschen von Gott geliebt sind: Denn er hat seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus zu uns gesandt. Er ist Mensch geworden und hat als Mensch bei uns gelebt. Er ist für uns am Kreuz gestorben und hat sein Leben hingegeben, um uns von der Sünde und allem Bösen zu erlösen.

Im traditionellen Kalender der katholischen Kirche gibt es am 1. Juli das Fest des Kostbaren Blutes Christi. Seit der Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil wird am Fronleichnamsfest nicht nur das Hochfest des Leibes Christi, sondern auch des Blutes Christ gefeiert. Denn der Leib und das Blut Christi gehören zusammen. Am Kreuz hat uns Jesus seine ganze Liebe dadurch gezeigt, dass er sich für uns hingegeben hat bis zum Vergießen seines Blutes.

Bei jeder Feier der heiligen Messe darf der Priester in der Person Christi jenes Geschehen auf sakramentale Weise vergegenwärtigen. Was unsere Augen nicht sehen, das sieht der Glaube. So bekennen wir, dass Christus der Herr bei uns ist. Wir verehren und beten ihn an als den Gekreuzigten und Auferstandenen!

Der Glaube an die heilige Eucharistie verbindet sich mit dem Zeugnis unseres Lebens. So wie Jesus Christus als das Brot des Lebens für uns da ist und uns auf dem Weg des Lebens stärkt und begleitet, so sollen auch wir für andere da sein und ihnen Beistand und Hilfe anbieten. Auf diese Weise setzt sich das im Leben fort, was wir in der Liturgie feiern. Der Name „Heilige Messe“ hängt mit „Mission“, also mit Sendung zusammen. Wir sind ausgesandt („ite, missa est“), um im Alltag unseres Lebens in Verbundenheit mit Gott zu leben und so zum Wohl und Heil der Menschen zu wirken. Dabei stärkt uns Jesus Christus, das Brot des Lebens, den wir in der heiligen Kommunion empfangen dürfen, wenn wir uns in rechter Weise auf ihn vorbereiten. Dass es dabei auch nötig ist, sich vorher zu prüfen, erinnert uns auf unser Heiliger Vater Papst Franziskus in seinem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“, wenn er auf die Worte des Apostels Paulus im 1. Korintherbrief (11,17–34) verweist: „Wer sich dem Leib und dem Blut Christi nähert, kann nicht zugleich diesen selben Leib beleidigen, indem er unter seinen Gliedern empörende Trennungen und Diskriminierungen vollzieht. Es geht tatsächlich darum, den Leib des Herrn zu ‚unterscheiden‘, ihn glaubend und liebend sowohl in den sakramentalen Zeichen als auch in der Gemeinde zu erkennen; andernfalls zieht man sich das Gericht zu, indem man isst und trinkt (vgl. V. 29).“ (AL 186)

Wir wollen auf das Beispiel der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria blicken! Sie hat Ja gesagt zum Heilsplan Gottes, und so ist Gottes Wort in ihrem jungfräulichen Schoß Mensch geworden. „Sei gegrüßt, du wahrer Leib, geboren aus Maria der Jungfrau!“ So heißt es im berühmten Hymnus „Ave verum Corpus natum de Maria virgine.“

Die heilige Gottesmutter erwirke uns durch ihre Fürbitte bei Gott, dass unser Glaube an den Erlöser Jesus Christus vermehrt wird, unsere Hoffnung auf ihn gestärkt wird und die Liebe zu Gott und den Menschen immer mehr unsere Herzen erfüllt. Amen.