www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Die Fülle des Heils in Jesus Christus

Fest der Taufe des Herrn C (10.01.2016)

L1: Jes 42,5a.1-4.6-7 oder Jes 40,1-5.9-11; L2: Apg 10,34-38 oder Tit 2,11-14;3,4-7; Ev: Lk 3,15-16.21-22


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit; es ist ein Fest der Offenbarung des dreifaltigen Gottes. Als Jesus von Johannes im Jordan getauft wird, geschieht Unerhörtes: Der Vater im Himmel bezeugt seinen Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist. Alle Menschen sollen an ihn glauben und ihm vertrauen, um das Heil zu erlangen.

Davon ist auch in der Lesung aus dem Buch Jesaja die Rede: Der Erlöser ist „dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein“ (Jes 42,6). Zuerst ist Jesus Christus also zum Volk des Bundes gesandt; er ist selber der Bund für dieses Volk, denn Gott hat in seiner Person die Gottheit und Menschheit auf unlösbare Weise miteinander verbunden. Der neue und ewige Bund, den Gott mit uns Menschen schließt, ist von Seiten Gottes aus unkündbar. Zugleich ist der Erlöser aber auch Licht für die Völker, d.h. alle Völker außerhalb Israels sollen hineingenommen werden in den Bund, den Gott mit seinem erwählten Volk durch Jesus Christus schließt.

Die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus spricht von der Erlösung, die uns zuteilwird in der Heiligen Taufe, im „Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist“ (Tit 3,5). So sind wir durch Gottes Gnade gerecht gemacht und sollen das ewige Leben erben, das wir erhoffen (vgl. Tit 3,7). Weil uns Gott so Großes geschenkt hat durch die Verbundenheit mit seinem Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist, darum sind wir wirklich befreit von aller Gottlosigkeit und den irdischen Begierden und wir sollen „besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt“ leben (vgl. Tit 2,12). Alle Lebensbezüge, in denen wir stehen, werden durch den Erlöser Jesus Christus heil gemacht. Besonnen sollen wir leben: d.h. es geht um die Selbstbeherrschung und das rechte Maß; gerecht: d.h. es geht um eine durch Gottes Gebote geordnete Beziehung zu den Mitmenschen; und schließlich fromm: Wir sind durch Jesus Christus befähigt zu einem heiligen Dienst, indem wir Gott anbeten und verherrlichen durch das Gebet und unser ganzes Leben.

Auf diese Weise soll Dankbarkeit unser ganzes Leben erfüllen. Zuerst sind wir von Gott beschenkt, und kraft dieses Geschenkes können wir auch die Gebote Gottes halten und gemäß seinem heiligen Willen leben. Die heilige Taufe ist das grundlegende Sakrament, das uns von der Erbsünde befreit und das göttliche Leben schenkt. Die Taufe, die wir in Christus empfangen, gehört einer anderen Ordnung an als die Taufe des Johannes: Johannes war der Vorläufer des Herrn, und er führte die Menschen hin zu Christus. Jesus Christus ist die Erfüllung; in ihm ist uns das Heil geschenkt.

Beten wir auch für das Volk des Alten Bundes, dass es Christus als Erlöser und Herrn erkennt und so teilnehmen darf an der Fülle des Heiles, das uns in Jesus Christus geschenkt ist, dem Sohn der Jungfrau Maria!

Amen.