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Fr 19. Juli 2019 22:13

Mondlandung vor 50 Jahren

(kathpress.at) 

Die Mondlandung vor 50 Jahren hat nach Meinung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn nicht nur die Schönheit der Erde offenbart, sondern auch dem Menschen seine bleibende Verantwortung für den Planeten gezeigt.

„Noch nie haben wir zuvor die Erde so gesehen. Wie schön, wie klein, wie kostbar ist unser Planet, in seinem leuchtenden Blau, seinen weißen Wolkenschleiern, seinen Kontinenten", schreibt der Wiener Erzbischof in einer Kolumne für die Zeitung „Heute" (Freitag). Besonders beeindruckt habe ihn damals das berühmte Foto der über dem Mond aufgehenden blauen Erde von Apollo-Astronaut Bill Anders, so Schönborn weiter. Die Mondlandung am 21. Juli 1969 mit dem erstmaligen Betreten des Mondes durch Neil Armstrong sei das „größte Abenteuer der Menschheit".

Er selbst habe das Ereignis im Radio mitverfolgt, da er sich damals im Urlaub in Spanien befunden habe, wo es fernab der Städte kein Fernsehen gab, erklärte der Kardinal. Als er dort einem alten Gärtner sagte: „Schau, da oben auf dem Mond sind jetzt Menschen gelandet!" habe dieser nur gelacht und gemeint: „Glaubt doch nicht den Medien!" Tatsächlich sei es „etwas Unglaubliches" gewesen, „was damals Wirklichkeit wurde", so der Wiener Erzbischof.

(vaticannews.va / Stefan von Kempis) 

Neil Armstrong und Buzz Aldrin setzten den Fuß auf die Mondoberfläche – und auch im Vatikan verfolgte man die Live-Übertragungen von der Mission der „Apollo 11“ gebannt vor dem Fernseher.

Die Astronauten hinterließen auf dem Mond eine kleine Goldplatte, in die Verse aus Psalm 8 eingraviert waren – ein Geschenk von Paul VI. Der Papst beobachtete am Abend des 20. Juli 1969 eine Weile den Mond durch ein Teleskop von der Päpstlichen Sternwarte aus, auf dem Dach seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo. Unmittelbar nach dem Aufsetzen der Landefähre auf dem Mond richtete Paul eine bewegte Radio-Botschaft an die Welt.

Schon ein paar Tage vorher, beim Angelus am 13. Juli ’69 – also vor genau fünfzig Jahren –, hatte sich der Papst mit dem Thema Mondlandung beschäftigt: Alle dächten doch in diesen Tagen, so sagte er, „an diese einzigartige, wunderbare Tat“.

„Wissenschaft und Technik manifestieren sich hier auf eine so unvergleichliche, komplexe und mutige Weise, dass sie einen Höhepunkt ihrer Eroberungen erreichen und andere ahnen lassen, von denen heute selbst die Phantasie noch nicht träumen kann. Und was am überraschendsten ist, ist zu sehen, dass dies keine Träume sind. Science Fiction wird Realität!“

Doch aus der Bewunderung müsse auch Nachdenken werden, fuhr der Montini-Papst fort. „Das Nachdenken gilt dem Menschen, der Welt, der Zivilisation, aus der Neuerungen von solcher Kraft entstehen, ja, besonders dem Menschen: Wer ist er, der zu so Großem fähig ist? Ein Wesen, so klein, so zerbrechlich… und so überlegen, so Herr der Dinge, so siegreich über Zeit und Raum? Wer sind wir?“

Dann zitierte Paul VI. ein paar Worte aus dem oben genannten Psalm 8: „Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du gelegt unter seine Füße.“

„Der Mensch, dieses Geschöpf Gottes, offenbart sich uns – noch mehr als der geheimnisvolle Mond, im Mittelpunkt dieses Unternehmens. Er offenbart sich uns als Riese. Er offenbart sich uns als göttlich, nicht an sich, sondern in seinem Anfang und in seiner Bestimmung. Ehre dem Menschen, Ehre seiner Würde, seinem Geist, seinem Leben!“

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