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Sam 26. März 2022 09:46

Papst hat die Weihe Russlands und der Ukraine an die Gottesmutter Maria vollzogen

(vaticannews.va / Gudrun Sailer) Franziskus sprach den längeren,  eigens verfassten Text des Weihaktes einschließlich eines Gebets  am Ende der Bußliturgie, sitzend vor einer Marienstatue. „Mutter Gottes, die du auch unsere Mutter bist, dir vertrauen wir uns an und feierlich weihen wir die Kirche und die ganze Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, deinem Unbefleckten Herzen“, heißt es darin. „Nimm diesen unseren Weiheakt an, den wir mit Vertrauen und Liebe vollziehen. Gib, dass der Krieg aufhört und schenke der Welt den Frieden.“

In dem Gebet, das Teil des Weiheaktes war, wurde die Muttergottes angerufen, den Hass zu beenden und die Rachsucht zu besänftigen. „Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung“, lautet eine Zeile des  Weihegebets, das reiche Bezüge zur marianischen Tradition aufbietet , von der frühen Kirche über Fatima bis hin zu „Maria Knotenlöserin“.

In seiner Predigt sprach der Papst zunächst über die Buße und das Sakrament der Versöhnung, das er als „Sakrament der Freude“ wiederzuentdecken empfahl. „Beichten heißt, dem Vater die Freude zu bereiten, dass wir uns von ihm wiederaufrichten lassen“, so Franziskus. „Im Zentrum des Geschehens stehen nicht unsere Sünden, sondern seine Vergebung.“ Jede „innere Wiedergeburt, jeder geistliche Durchbruch“ beginne genau hier, bei der Vergebung Gottes.

Franziskus empfahl das Sakrament der Freude auch als Mittel gegen die Angst. „Liebe Schwester, lieber Bruder, wenn dich deine Sünden erschrecken, wenn dich deine Vergangenheit belastet, wenn deine Wunden nicht heilen, wenn dich deine andauernden Niederlagen demoralisieren und du die Hoffnung verloren zu haben scheinst, dann fürchte dich nicht. Gott kennt deine Schwächen und er ist größer als deine Fehler. Gott ist größer als deine Sünden: Er ist viel größer!“ 

Die Einladung des Engels an Maria: „Fürchte dich nicht“, die zugleich eine Einladung Gottes an seine Kinder ist, bekommt allerdings in Kriegstagen eine neue Bedeutung, und Franziskus ging darauf ein. Er sprach von „Nachrichten und Bildern des Todes, während Bomben die Häuser so vieler unserer wehrlosen ukrainischen Brüder und Schwestern zerstören. Der brutale Krieg, der über so viele Menschen hereingebrochen ist und unter dem alle leiden, löst in einem jeden Furcht und Schrecken aus. Wir erleben in uns ein Gefühl von Ohnmacht und Versagen. Wir spüren das Verlangen, dass jemand uns sagt: ,Fürchte dich nicht´. Aber nur menschliche Beschwichtigung reicht nicht, wir brauchen Gottes Gegenwart, die Gewissheit der göttlichen Vergebung, die allein das Böse auslöscht, den Groll entschärft und den Frieden im Herzen wiederherstellt. Kehren wir um zu Gott, zu seiner Vergebung.“

"Wenn wir wollen, dass sich die Welt ändert, dann „muss sich zuerst unser Herz ändern“, erklärte Franziskus und verwies auf die Gottesmutter Maria und „ihr unbeflecktes Herz“. „Gemeinsam mit den Bischöfen und den Gläubigen in der ganzen Welt möchte ich alles, was wir gerade erleben, feierlich zum Unbefleckten Herzen Mariens tragen. Ich möchte die Weihe der Kirche und der ganzen Menschheit an sie erneuern und ihr in besonderer Weise das ukrainische und russische Volk weihen, die sie in kindlicher Zuneigung als ihre Mutter verehren.“ Das sei keine „magische Formel“, sondern ein geistlicher Akt, fuhr Franziskus fort. „Mit diesem Gestus vertrauen sich die Kinder ganz ihrer Mutter an; in der Bedrängnis dieses grausamen und sinnlosen Krieges, der die Welt bedroht, kommen sie zu ihrer Mutter und legen ihr all ihre Ängste und Leiden ans Herz und übereignen sich ihr.“ Es gehe darum, „die kostbaren Güter der Geschwisterlichkeit und des Friedens in dieses reine und unbefleckte Herz hineinzulegen“, damit die Muttergottes „uns beschützen und behüten kann“. 

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