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Fr 28. Juli 2023 21:50

Emeritierter Abt Michael Prohazka von Stift Geras verstorben

(kathpress.at) Archimandrit Michael Prohazka, früherer Abt des Stiftes Geras, ist am Freitag in den frühen Morgenstunden nach längerer schwerer Krankheit verstorben. Das hat das Prämonstratenserstift auf seiner Website mitgeteilt. Am Samstag hätte Prohazka seinen 67. Geburtstag gefeiert. Der Termin für das Begräbnis stand Freitagmittag noch nicht fest.

Michael Prohazka wurde 1956 in Wien geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Wien, Freiburg und Rom. 1979 trat er in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Geras ein, erhielt dort den Ordensnamen Karl und wurde 1983 zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten in Pfarren des Stiftes und im Stift selbst übernahm Prohazka 2004 die Aufgaben eines Vizerektors am Collegium Orientale in Eichstätt. 2005 wurde er nach Geras zurückgerufen und Prior. Von 2007 bis 2018 war er schließlich der 57. Abt des Stiftes. Danach wirkte er wieder bis Ende August 2022 als Vizerektor des Collegiums Orientale. Im November 2022 wurde Prohazka zum neuen Nationalsekretär des "Andreas-Petrus-Werks" bestellt.

Prohazka galt als ein profunder Kenner der byzantinischen Liturgie und verstand sich selbst als ein Brückenbauer zwischen den Kirchen in Ost und West. Er war Priester des lateinischen wie auch des byzantinischen Ritus. 2012 wurde Prohazka vom damaligen melkitischen griechisch-katholischen Patriarchen Gregor III. Laham zum Archimandriten ernannt.

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat den Verstorbenen am Freitag gewürdigt. Mit Altabt Prohazka verliere nicht nur das Andreas-Petrus-Werk seinen Nationalsekretär, sondern die Kirche in Österreich und darüber hinaus auch einen "großen Mitarbeiter in der Ökumene". Sein letztes Amt als Nationalsekretär habe Prohazka bereits von schwerer Krankheit gezeichnet angetreten, er habe aber dennoch "aus tiefer Freude Hoffnung und Zuversicht ausgestrahlt", so Lackner. Der Salzburger Erzbischof ist Nationalpräsident des "Andreas-Petrus-Werks".

Prohazka habe 40 Jahre lang als Priester den Menschen gedient, "eine Aufgabe, die er nicht als Karriereleiter, sondern als Erfüllung sah". Im Geiste des Dienstes habe er auch sein Amt als Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstifts in Geras ausgeübt, bevor er sich am Eichstätter Collegium Orientale als Vizerektor gänzlich der Ökumene widmete, so Lackner weiter: "Der Reichtum der Tradition und Liturgie des Ostens war ihm ein immer wieder neu zu hebender Schatz, aus dem er Kraft für seine Arbeit schöpfte."

Archimandrit Michael habe dabei geholfen, "die Brücken zu unseren östlichen Glaubensgeschwistern aufzubauen, ja, wieder zu errichten, und so auch unser eigenes Bild als Kirche im wahrhaft katholischen, allumfassenden Sinne zu schärfen". Dafür gebühre ihm tiefer Dank, "dafür wollen wir ihm auf seinem letzten Weg die Fülle des göttlichen Segens und reichen Lohn erbitten", so Lackner.

Auch die Stiftung Pro Oriente trauert um Altabt Prohazka. Der Verstorbene gehörte bis zuletzt dem Vorstand der Stiftung an. Pro Oriente-Präsident Alfons Kloss zeigte sich in einer ersten Stellungnahme tief betroffen und hielt wörtlich fest: "Der Verstorbene war als profunder Kenner und persönlicher Freund der Ostkirchen über viele Jahre ein besonders geschätztes Mitglied des Vorstands unserer Stiftung. Wir werden Abt Michael nicht nur als sehr sachkundigen Experten des christlichen Ostens, sondern v.a. auch als besonders offenen, liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen in der Arbeit von Pro Oriente sehr vermissen."

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