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Fr 27. Okt 2023 22:34

Über allem steht die Liebe

(stjosef.at) 

Welches Gebot ist das Wichtigste? Als ein pharisäischer Gesetzeslehrer Jesus auf die Probe stellen wollte, da hatte er es sich gut überlegt, welche Frage er Jesus stellen würde. Denn das Ansehen Jesu aufgrund seiner von Gott kommenden Autorität war im Volk und bei den Jüngern Jesu sehr groß. Wie also konnte er Jesus einer theologischen Überprüfung unterwerfen?

Im Alten Testament gibt es außer den zehn Geboten Gottes (dem Dekalog) noch viele Einzelgebote, die sich nicht nur auf das sittliche Leben beziehen, sondern auch Vorschriften liturgisch-zeremonieller sowie staatlich-rechtlicher Natur umfassen. Wie leicht übersah man das Wesentliche und nahm falsche Gewichtungen vor! So kann schon die Frage des Pharisäers als Provokation aufgefasst werden, was Jesus sofort durchschaut.

Die Antwort Jesu, der als der menschgewordene Sohn Gottes größer als Mose ist, ist einfach und doch genial: Zuerst geht es um die Liebe zu Gott, und dies ist das wichtigste und erste Gebot : „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken“ (Mt 22,37). Klarerweise war den frommen Juden dieses Gebot bekannt, ja allgegenwärtig. Im „Höre Israel!“ ist es enthalten (vgl. Dtn 6,4–9), und es sollte das ganze Leben des gläubigen Menschen durchdringen.

Dann fügt Jesus zur Überraschung seines Zuhörers hinzu, dass das zweite Gebot ebenso wichtig ist wie das erste, nämlich: „ Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst “ (Mt 22,39). Dieses Gebot kennt der Gesetzeslehrer aus dem Buch Leviticus (19,18). Sinngemäß finden sich die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe immer wieder im Alten Testament.

Lesen Sie den vollständigen Text der Homilie von Prof. Josef Spindelböck zum 30. Sonntag im Jahreskreis A (29.10.2023)!

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