www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation

Newsletter

Fr 5. April 2024 21:09

Das Erbarmen des Herrn will ich in Ewigkeit preisen

(stjosef.at) 

Der Gruß des auferstandenen Herrn an die Jünger lautet: „Der Friede sei mit euch.“ In jeder heiligen Messe wird auch uns dieser Gruß zugesprochen, und wir dürfen den Frieden, den Gott uns schenkt, weitergeben an unsere Mitmenschen – nicht nur in einem liturgischen Ritus, sondern vor allem durch unser Leben.

Friede (hebr. „schalom“, arab. „salam“) ist ein inhaltlich gefülltes Wort. Es besagt viel mehr, als wir uns im Normalfall darunter vorstellen. Denn landläufig sagen wir: Wenn es keinen Streit, keinen Konflikt und vor allem keinen Krieg gibt, dann herrscht Friede. Wahrer Friede aber gründet auf der Gerechtigkeit und ist mit der Nächstenliebe, ja sogar mit der Gottesliebe verbunden.

Wenn Jesus uns seinen Frieden verheißt und schenkt, dann ist dies nicht ein Friede, wie die Welt ihn geben kann. Der Friede, den Gott schenkt, verwandelt die Herzen und bringt die Menschen in Harmonie miteinander. Es ist kein fauler Kompromiss, wo der Täter des Unrechts sich durchsetzt und dem Unterlegenen einen Scheinfrieden aufzwingt, der identisch ist mit Unterwerfung und Verzicht auf weiteren Widerstand. Wahrer Friede ist dann möglich, wenn die Menschen einander auf Augenhöhe begegnen und einander nicht nur Gerechtigkeit erweisen, sondern auch barmherzig miteinander umgehen.

An all dies erinnert uns der 2. Sonntag der Osterzeit, welcher als „Weißer Sonntag“ bezeichnet wird und auch „ Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit “ heißt. Die letzte Bezeichnung erinnert uns daran, dass wir alle letztlich von der Barmherzigkeit Gottes leben. Wer meint, etwas zu leisten, wenn er Gutes tut, sollte sich daran erinnern, dass uns Gott dazu die Kräfte geschenkt hat. Es sind die Gaben der Natur und der Gnade, mit denen wir wirken dürfen. Niemand kann sich selbst vor Gott rechtfertigen. Wir alle bedürfen des einzigen Mittlers unseres Heiles, des Herrn Jesus Christus.

Homilie von KR Prof. Dr. Josef Spindelböck im vollen Wortlaut

→ weitere Nachrichten


© Gemeinschaft vom hl. Josef · 1996 – 2024