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Predigt:

Jesus Christus ist der König des Himmels und der Erde

Christkönigssonntag A (26.11.2023)

L1: Ez 34,11-12.15-17; L2: 1 Kor 15,20-26.28; Ev: Mt 25,31-46


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wie ein Schlussstein in einem Bauwerk, so auch in einer Kirche, ist der Christkönigssonntag an das Ende der Sonntage des Kirchenjahres gestellt, bevor dann mit dem 1. Adventsonntag das neue Kirchenjahr beginnt.

Jesus Christus ist der König des Himmels und der Erde – dies feiern wir am heutigen Tag!

Der menschgewordene Sohn Gottes tritt allerdings nicht in Konkurrenz zu den irdischen Machthabern, ob sie sich nun König oder Kaiser nennen oder sonst einen Herrschaftstitel für sich beanspruchen. Vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus hatte Jesus ausdrücklich erklärt: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“ (Joh 18,36).

Es ist ein Königtum anderer Art, das nicht mit Waffengewalt verteidigt wird. Die göttliche Allmacht ist zugleich unfassbare Liebe, die sich verschenkt und das Dasein der Geschöpfe trägt und ermöglicht. Auch wir Menschen sind in unserer Freiheit von der göttlichen Schöpfungsmacht getragen. Gott hat uns aus Liebe ins Dasein gerufen und zur Liebe berufen!

In zweifacher Weise ist unser Herr Jesus Christus ein König: Zum einen in seiner Gottheit, da er mit dem Vater und dem Heiligen Geist eins ist in Ewigkeit. Wir glauben an den einen Gott in drei göttlichen Personen. Gott ist der König des ganzen Universums und aller Geschöpfe, die sich darin finden. Er hat alles geschaffen, er wird alles vollenden.

Um uns Menschen auf besondere Weise nahe zu sein, ist Gott Mensch geworden. Die zweite göttliche Person, also das ewige Wort Gottes, hat Fleisch angenommen. So wurde der Sohn Gottes, Jesus Christus, durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria empfangen und geboren. Auf diese Weise ist Jesus Christus auch ein König in seiner Menschheit. Er ist gleichsam der Erstgeborene der ganzen Schöpfung, und in seiner Auferstehung ist er auch der Erstgeborene von den Toten (vgl. Kol 1,18). In der Offenbarung des Johannes heißt es von Jesus Christus: „er ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde.“ (Offb 1,5).

Weil er uns am Kreuz durch sein Blut erkauft hat, sind wir durch ihn befreit worden von der Macht der Sünde und des Bösen. Wir haben durch den Glauben und die heilige Taufe teil am göttlichen Leben und wurden als Kinder Gottes angenommen. So ist uns eine ewige Vollendung verheißen im Himmelreich, wo wir mit Christus einst herrschen dürfen in Ewigkeit.

Davon, dass es am Ende der Zeiten ein allgemeines Gericht geben wird, spricht das heutige Evangelium nach Matthäus. Der Maßstab, wonach wir gerichtet werden, ist die praktizierte Nächstenliebe.  Denn wie Jesus ausdrücklich sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder [und Schwestern] getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40). Es gilt aber auch umgekehrt: „Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“ (Mt 25,45).

Wir sind aufgerufen, dem himmlischen König nachzufolgen, der für uns Mensch geworden und am Kreuz gestorben ist. Er ist gekommen, um zu dienen, nicht um sich bedienen zu lassen. Nur auf diese Weise können auch wir zur Herrschaft gelangen, indem wir um Christi willen einander zu Diensten sind.

Der König des Himmels und der Erde möchte in unseren Herzen herrschen. Seine Macht übt er aus, indem er uns in Liebe an sein Heiligstes Herz zieht. Ihm dürfen wir uns weihen und ganz übergeben. So vermag er unser Herz in seiner Liebe zu verwandeln. Wer in Liebe eins ist mit dem göttlichen Erlöser, der unser König ist, braucht nichts zu fürchten. In der heiligen Eucharistie gibt er sich uns selbst zur Speise unter den Gestalten von Brot und Wein. So geht er den Lebensweg mit uns und stärkt uns in allen Mühen. Bereit jetzt schenkt er uns im Herzen den Frieden, den die Welt nicht geben kann.

Überall dort, wo Menschen in Glaube, Hoffnung und Liebe Gott als ihren Herrn und König anerkennen, werden sie auch untereinander geeint und verbunden. Möge auf diese Weise das Antlitz der Erde erneuert werden! Amen.

 

Fürbitten:

Vertrauensvoll wenden wir uns an Gott, unseren Herrn und König:

  1. Lasst uns beten, dass wir Jesus als unseren König anerkennen und seinem Beispiel der Liebe und des Dienstes folgen.
  2. Möge der gütige Gott alle Führungspersonen inspirieren, gerechte Entscheidungen zu treffen und zum Wohl aller Menschen zu handeln.
  3. Lasst uns für diejenigen beten, die in Not oder Einsamkeit sind, dass wir ihnen mit Mitgefühl und Nächstenliebe begegnen.
  4. Lasst uns für diejenigen beten, die den Frieden Gottes ersehnen, dass sie seine liebevolle Gegenwart erkennen und Hoffnung finden.
  5. Lasst uns für unsere Gemeinschaft beten, dass wir durch Gottes Herrschaft dazu angeregt werden, einander in Liebe zu dienen und in der Einheit des Glaubens zu wachsen.

 

Allmächtiger Gott, höre und erhöre unsere Bitten, die wir an dich richten – durch Christus unseren Herrn. Amen.