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Predigt:

Mit Jesus auf dem Weg

Ostermontag A (25.04.2011)

L1: Apg 2,14.22-33; L2: 1 Kor 15,1-8.11; Ev: Lk 24,13-35 oder Mt 28,8-15


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Auf dem Weg nach Emmaus begegnen zwei Jünger Jesus, und sie erkennen ihn nicht. Sie sind völlig niedergeschlagen und mutlos, da Jesus am Kreuz gestorben ist. Doch während des Gesprächs mit Jesus ändert sich ihre Grundstimmung: Sie gewinnen Zuversicht und sehen gewisse Geschehnisse aus dem Leben Jesu in neuem Licht. Jesus erklärt ihnen nämlich aus der Heiligen Schrift des Alten Testaments den Heilsplan Gottes mit seinem Messias, der leiden musste und von den Toten auferstanden ist.

Und dann beim österlichen Mahl wird ihnen plötzlich klar: Es ist Jesus, der bei ihnen ist und die ganze Zeit schon mit ihnen gesprochen hat. Dann entzieht er sich ihren Blicken; sie aber sind voll Freude, kehren zurück nach Jerusalem und berichten den übrigen Jüngern: Jesus lebt! Er ist wahrhaft auferstanden!

Wenn man zu Fuß eine gewisse Strecke geht, also einen längeren Weg zurücklegt, dann kommen einem so verschiedene Gedanken. So manches taucht in unserem Bewusstsein auf, was wir sonst im Getriebe des Alltags nicht beachten. Manchmal hilft uns ein solcher längerer Weg, auch Klarheit über unseren Lebensweg zu erlangen!

Einen besonderer Charakter haben Pilgerwege, die wir zu Fuß beschreiten. Es muss nicht gleich der ganze Jakobsweg sein; es genügen auch kürzere Etappen oder andere, bescheidenere Pilgerwege, z.B. wie es hier in Mühldorf Brauch ist, dass wir am 15. August jedes Jahr nach Maria Laach am Jauerling pilgern. Da macht man eine besondere Erfahrung der Nähe Gottes und auch der guten Gemeinschaft, falls es eine Gruppe von Pilgern ist, die einen solchen Weg gehen.

So können wir sagen: Der Weg der Jünger nach Emmaus war für sie buchstäblich not-wendig: Sie konnten nur so zur Erkenntnis kommen, dass Jesus lebt! Denn Jesus war ihr Weggefährte, und der lange Weg half ihnen, im Gespräch mit Jesus all das Vergangene zu verarbeiten.

Kaum zu glauben, dass die beiden Jünger dann nochmals nach Jerusalem zurückkehrten. Der weite Weg nach Emmaus war nicht umsonst gewesen; sie kehrten mit der frohen Botschaft zurück, dass Jesus auferstanden ist und lebt!

Auch in unserem Leben geht Gott mit uns. Der Lebensweg mag zwar manchmal steinig erscheinen und beschwerlich. Dennoch sind wir nie ganz verlassen: Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, begleitet uns auf unserem Lebensweg!

Suchen wir die Nähe Gottes im Gebet; denken wir nach über sein Wort, indem wir die Heilige Schrift lesen und die Texte betrachten. Bringen wir unser Leben vor Gott, vielleicht auch im Gebet des heiligen Rosenkranzes. Da führt uns Maria, die Gottesmutter, hin zu Jesus, der unser Weggefährte ist.

Und so möge uns Gott am Ende unseres irdischen Pilgerweges einmal aufnehmen in seine himmlische Herrlichkeit! Amen