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Predigt:

Im Glauben Ja sagen zu Gott

18. Sonntag im Jahreskreis C (03.08.2025)

L1: Koh 1,2; 2,21-23; L2: Kol 3,1-5.9-11; Ev: Lk 12,13-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In den Lesungen und im Evangelium hören wir, worauf es wirklich ankommt im Leben. Irdische Güter sind wichtig und hilfreich, und doch ist alles Materielle vergänglich. Wir können unsere Hoffnung nicht darauf setzen. Was jedoch für immer bleibt, sind jene Schätze, die wir bei Gott gesammelt haben!

In der alttestamentlichen Lesung aus dem Buch Kohelet, genannt „Prediger“, teilt uns ein Weiser seine Überlegungen mit. Er hat das Leben kennen gelernt und Verschiedenes erforscht. Er kommt zum Ergebnis: „Alles ist Windhauch.“ D.h. alles ist vergänglich und so gesehen nichtig. Auf die vergänglichen Dinge kann man im Leben nicht bauen! Wo aber ist Sicherheit? Wo finden wir einen Grund zur Hoffnung? Der Mensch genügt sich nicht selbst; er ist letztlich auf Gott verwiesen!

Eben deshalb schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Kolossä, sie sollten ihren Sinn auf das richten, was droben ist, und nicht auf das Irdische (vgl. Kol 3,2). Der eigentliche Reichtum des Menschen ist in Gott begründet, der uns seinen Sohn gesandt hat, Jesus Christus. In Jesus Christus wird uns die Fülle des Heils geschenkt, und so können wir irdisch arm sein und sind doch reich sein in Gott. Eben das war die Erfahrung des heiligen Franz von Assisi. Er verzichtete auf das väterliche Erbe und wollte ganz arm leben. Zugleich wusste er, dass ihm in Verbundenheit mit Gott alles Übrige geschenkt war, und so wandte er sich in Liebe und Ehrfurcht auch den Mitgeschöpfen zu, also der belebten und unbelebten Natur, insbesondere den Tieren.

Neue Menschen in Christus sind wir geworden durch die heilige Taufe; als solche sollen wir auch leben, sagt der Apostel (vgl. Kol 3,9–10). Wir sind also nicht mehr auf das Böse und Sündhafte festgelegt, sondern in Christus befreit von allen Verstrickungen, sodass wir in innerer Freiheit das Gute tun dürfen. Dies alles aber erfüllt uns mit Hoffnung und Freude und ist gleichsam schon ein Vorgeschmack des Himmels.

Der Reiche im Evangelium nach Lukas überlegt hin und her, wie er denn seinen Reichtum bewahren und noch besser anlegen könne. Denn er hat eine sehr gute Ernte eingefahren, und die Scheunen reichen nicht aus, all das aufzubewahren, was er geerntet hat. Seine irdische Sorge aber verfehlt den Sinn des Lebens, sagt Jesus. Denn wie schnell kann dieses Leben enden, und wem wird dann all das gehören, was der Reiche angehäuft hat?

Je mehr wir bereit sind, selbstlos das mit anderen zu teilen, was wir haben, desto mehr wird unser Herz frei von Habsucht und Gier. Das, was wir täglich brauchen, sollen wir von Gott erbitten, und um eben dieses Lebensnotwendige sollen wir uns auch kümmern und sorgen, vor allem auch durch die Bereitschaft zu arbeiten, wo immer dies möglich ist.

Einzig die guten Werke, die wir Menschen aus Liebe getan haben, werden uns folgen in die Ewigkeit. Weil Gott ein barmherziger Richter ist, wird er nichts von dem übersehen, was gut war. Freilich gibt es auch die Möglichkeit der Reinigung (Fegefeuer oder Purgatorium), und so beten wir für die Verstorbenen, dass sie von allen ihren Sünden erlöst und befreit werden und so in die Anschauung Gottes eingehen dürfen.

Einer trage des anderen Last; so erfüllen wir das Gebot Christi. Denn Gott möchte, dass wir nicht nur als einzelne das Heil erlangen, sondern auch mit unseren Verwandten und Freunden, mit allen, die uns verbunden oder anvertraut sind. Gerade dort, wo vielleicht Menschen aufgehört haben zu beten, ist es wichtig, wenn andere dies für sie tun und sie nicht vergessen.

Gott bietet uns immer wieder Gelegenheiten, an ihn zu glauben, auf ihn zu hoffen und ihn zu lieben – im Leben wie im Sterben. Doch er zwingt uns nicht. Wer im Glauben Ja sagt, empfängt das ewige Leben. Die Liebe Gottes ist ohne Grenzen. Die Freude im Himmelreich in der Gemeinschaft mit der Gottesmutter Maria und allen Engeln und Heiligen wird dann niemals enden. Amen.