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Predigt:

Maria - aufgenommen zu Gott mit Leib und Seele

Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel C (15.08.2025)

L1: Offb 11,19a.12,1-6a.10ab; L2: 1 Kor 15,20-27a; Ev: Lk 1,39-56


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Am 15. August, dem Hochfest Mariä Himmelfahrt, kommen viele Wallfahrer nach Grainbrunn. Nicht nur das heilbringende „Bründl-Wasser“ zieht sie an und auch nicht nur die frohe Gemeinschaft des „Kirtags“, sondern ein großes Vertrauen und eine tiefe Liebe im Herzen für die Jungfrau und Gottesmutter Maria bewegt viele, hierher zu kommen und zu beten.

Ja, Maria ist einzigartig in ihrer jungfräulichen Schönheit und in ihrer gnadenhaften Berufung zur Gottesmutter, und all dies kommt von Gott, der „auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut hat“, wie es im Magnifikat heißt (Lk 1,48). Eben deshalb kann Maria selbst zu Elisabeth sagen: „Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“ (ebd.). Auch wir schließen uns diesem Lobpreis von Herzen an und bringen unsere Freude zum Ausdruck: Ganz schön bist du, Maria!

Grundlegend für das heutige Hochfest ist der Glaube der Kirche an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Darauf nimmt auch die zweite Lesung Bezug. Im ersten Brief an die Gemeinde in Korinth spricht der Apostel Paulus davon, dass alle, die zu Christus gehören, auch Anteil an seiner Auferstehung haben werden. Und er sagt ausdrücklich: „Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören“ (1 Kor 15,23).

Das Leben, welches von Gott kommt, bahnt sich den Weg. Jesus Christus, der wahre Sohn Gottes und zugleich Menschensohn, konnte unmöglich vom Tod festgehalten werden. So ist er am dritten Tag auferstanden von den Toten. Sein Leib ist verherrlicht worden. Jesus stirbt nicht mehr, sondern gehört als Auferstandener einer neuen Seinsweise an. Alle, die an ihn glauben und in Verbundenheit mit ihm sterben, werden auch mit ihm leben und einst auferweckt werden von den Toten!

Dass dies an Maria bereits geschehen ist, bekennen wir heute. Sie wurde nach Vollendung ihres irdischen Lebens nicht nur der Seele nach in den Himmel aufgenommen, sondern auch mit ihrem Leib entrückt. Sie hat teil an der Auferstehungsherrlichkeit ihres Sohnes, denn ihr jungfräulicher Leib hatte das ungeborene Kind Jesus neun Monate lang im Schoß getragen. An Maria gibt es keine Sünde; die Gnade Gottes zeigt sich in ihrer ganzen Schönheit und Wirksamkeit. Wie sollte da der Tod Macht haben über sie? Gott hat also ihren Leib in seiner jungfräulichen Schönheit verwandelt und verherrlicht, und so ist Maria mit Leib und Seele aufgenommen worden in den Himmel, wie wir heute mit der ganzen Kirche bekennen.

Dies bedeutet freilich nicht, dass Maria fern von uns ist. Sie ist unsere geistliche Mutter und kennt und versteht uns. Alle unsere Sorgen und Nöte sind ihr wohlbekannt. Sie empfiehlt uns ihrem Sohn und erwirkt durch ihre Fürbitte die Erhörung unserer Gebete. Es ist der einzige Wunsch dieser wunderbaren Mutter, dass wir Jesus, ihren Sohn, besser kennen und lieben lernen und so in ihm das ewige Heil empfangen. Auch wir sollen einst in Christus auferstehen, wenn der Herr am Jüngsten Tag kommt, um zu richten die Lebenden und die Toten.