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Predigt:

Der Friede ist ein Geschenk Gottes

23. Sonntag im Jahreskreis A (10.09.2023)

L1: Ez 33,7-9; L2: Röm 13,8-10; Ev: Mt 18,15-20


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Festfeier des ÖKB Sallingberg, welche zeitgleich mit dem 50-Jahr-Jubiläum der Marktgemeinde Sallingberg gefeiert wird, ist Anlass zur Dankbarkeit, aber auch zum Nachdenken.

Vor allem danken wir Gott dem Herrn für das Geschenk eines nunmehr bereits 78 Jahre andauernden Friedens in unserem Land Österreich. Dass es weiterhin Kriege in der Welt gibt und diese viel Schlimmes bewirken, ist die andere Seite. Wir begreifen, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn im Inneren und Äußeren eines Landes Stabilität und Frieden gegeben sind.

Wichtig ist es, die Gesinnung eines Friedens in Gerechtigkeit und Liebe aufrecht zu erhalten bzw. bei jungen Menschen zu wecken. Gerade die heimgekehrten Kriegsteilnehmer, von denen nur mehr wenige am Leben sind, wissen um die Gefahren einer Propaganda des Hasses und der Entzweiung, welche die Menschen und Völker einander entfremdet und schließlich zu Konflikten und Kriegen führt. Wir wollen insbesondere beten, dass der unselige Krieg in der Ukraine ein baldiges Ende findet!

Hier schließen wir uns den Verheißungen Jesu im Evangelium dieses 23. Sonntags im Jahreskreis an, wo es bei Matthäus heißt: „Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten“ (Mt 18,19). Umso besser, wenn es nicht nur zwei oder drei sind, die gemeinsam beten, sondern möglichst viele – so wie auch hier in dieser Gottesdienstgemeinde.

Die Grundlagen eines wahren Friedens liegen in der Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte. Vom Glauben her betrachtet dürfen wir sagen, dass Gott seine Gebote genau zu diesem Zweck gegeben hat, um ein gutes, friedliches und gerechtes Zusammenleben zu sichern und so die Menschen auf dem guten Weg durch dieses Leben zu führen, damit sie das ewige Ziel in der Gemeinschaft mit Gott im Himmel erlangen. In der Lesung aus dem Römerbrief fasst Paulus wichtige Gebote Gottes in dem einen Gebot der Nächstenliebe zusammen. Denn wer den Nächsten liebt, tut ihm nichts Böses (vgl. Röm 13,10). Er wird nicht die Ehe brechen, keinen Menschen töten, nicht stehlen und so weiter. Hier finden wir die eigentlichen Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben, beginnend in der eigenen Familie, dann in der Gemeinschaft vor Ort, so auch in der politischen Gemeinde und darüber hinaus in Volk und Nation, in den einzelnen Staaten und in der Welt insgesamt.

Und wenn wir um das Geschenk des Friedens beten, dann bezeugen wir: Der Friede als solcher ist nicht machbar. Wir können und sollen uns aber um die Voraussetzungen des Friedens kümmern, soweit dies an uns legt. Erinnert sei hier auch an die Friedensbotschaft von Fatima, wo im Jahr 1917 die Gottesmutter Maria drei Hirtenkindern erschienen ist und sie zu Boten des Friedens machte für die Menschen, die sich bekehren und so zu Gott zurückfinden sollten. Diese von der Kirche anerkannte Friedensbotschaft ist auch für unsere Zeit aktuell. Gerade das Rosenkranzgebet lässt uns die Heilsgeheimnisse betrachten, und so werden wir hingeführt zu den Quellen des Friedens und der wahren Erneuerung.

Wir blicken trotz aller Herausforderungen mit Gottvertrauen in die Zukunft. Gott der Herr hat uns persönlich gerade in diese Zeit hineingestellt. Er hat mit einem jeden von uns Gutes vor, so dürfen wir uns ihm ganz anvertrauen und übergeben. Maria, die Gottesmutter, und ihr Bräutigam, der heilige Josef, mögen uns hinführen zu Jesus Christus, dem Erlöser der Menschen, dem Fürst des Friedens für Zeit und Ewigkeit. Amen.