Predigt:
Heute kommt der Nikolaus
2. Adventsonntag A (07.12.2025)
L1: Jes 11,1-10; L2: Röm 15,4-9; Ev: Mt 3,1-12
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Bischof Nikolaus aus Myra in Kleinasien gilt als besonderer Freund der Kinder. Es ist ein schöner Brauch, wenn um den 6. Dezember herum der Nikolaus kommt und den Kleinen und Großen seine Gaben bringt. Auch wir erwarten ihn heute noch am 2. Adventssonntag zum Ende dieser heiligen Messe!
Dieser Bischof hat beispielhaft vorgelebt, wie sich der Glaube an Jesus Christus im Alltag auswirken soll. Denn wenn Gott Mensch geworden ist und uns nahegekommen ist aus Liebe, dann sollen wir diese Liebe auch weitergeben. In der Lesung aus dem Römerbrief heißt es: „Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!“ (Röm 15,7).
Der Überlieferung nach hat Nikolaus zusammen mit dreihundert anderen Bischöfen unter dem Vorsitz des Kaisers Konstantin im Jahr 325 am Konzil von Nicäa teilgenommen. Er hat hier die wahre Gottheit Jesu Christi gegen die Arianer verteidigt. Denn da er von wirklichem Glauben und großer Liebe zu Gott erfüllt war, wollte er nicht zulassen, dass die Glaubenslehre falsch wiedergegeben wird.
Überall, wo Menschen in Not waren, soll Sankt Nikolaus geholfen haben. Er setzte die ihm zur Verfügung stehenden materiellen Güter als Mittel ein, um die Armen zu unterstützen. So heißt es, er habe einen wohlhabenden Handelsmann dazu bewogen, die hungernde Bevölkerung der Stadt Myra rechtzeitig mit Getreide zu versorgen. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass Reichtum und Wohlstand eine soziale Verpflichtung mit sich bringen: Wir dürfen die Not armer Menschen nicht vergessen!
Eine andere Erzählung über den heiligen Nikolaus handelt davon, dass er drei armen Mädchen die Mitgift finanziert hat. So konnten sie in ehrenhafter Weise heiraten und wurden bewahrt vor dem gesellschaftlichen Abstieg, der oft auch mit einem moralischen Verfall verbunden war.
Was sagt uns der Nikolaus? Wir werden dies bald hören, wenn er uns besucht! Seine Botschaft, für die er mit seinem Leben einsteht, lautet: Glaubt an Gott und glaubt an Jesus Christus, seinen Sohn. Diesen hat der himmlische Vater in die Welt gesandt, um uns ins Himmelreich zu führen. Unser Leben soll dem entsprechen, und so sollen wir uns bemühen, die Gebote Gottes zu halten und in allem gemäß dem Gebot der Liebe zu handeln.
Dann werden wir im Herzen froh und können auch andere Menschen für Jesus Christus begeistern. Der Advent lädt uns ein, unsere Gottesbeziehung zu erneuern.
Dazu hat – wie es im Evangelium zu hören war – auch der Prophet Johannes der Täufer aufgerufen. Er ist Jesus vorausgegangen als sein Bote und Herold. Auf ihn, auf Jesus Christus, wollen wir hören und ihn im Leben und Sterben bezeugen. Er führe uns einst ins himmlische Reich, wo wir teilhaben dürfen an Gottes Herrlichkeit und Liebe! Amen.
