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Predigt:

Wir haben Hoffnung aus dem Glauben an den Auferstandenen

32. Sonntag im Jahreskreis A (08.11.2020)

L1: Weish 6,12-16; L2: 1 Thess 4,13-18; Ev: Mt 25,1-13


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die neutestamentliche Lesung dieses Sonntags aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Thessalonich klingt so, als wäre sie für uns geschrieben.

Es geht um das Schicksal der Entschlafenen und um die gläubige Sicht auf den Tod und das Los der Verstorbenen. Denn, wie der Apostel ausführt, es gibt eine Art der Trauer, die ohne Hoffnung ist, weil man meint, mit dem Tod wäre alles aus. Das ist der Standpunkt jener, die nicht an Gott glauben können oder wollen.

Genau hier setzt die Lesung einen Kontrapunkt: Der Glaube an Jesu Tod und Auferstehung vermittelt uns die Gewissheit, „dass Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen“ wird (1 Thess 4,14).

Wir Christen brauchen also das Sterben und den Tod nicht zu fürchten, und wir bleiben mit unseren Angehörigen und Freunden verbunden über den Tod hinaus. Wer im Leben an Christus geglaubt und auf ihn gehofft hat, wird im Tod nicht enttäuscht werden. Uns ist die selige Vollendung im Himmelreich verheißen! Wir sollen einmal teilhaben an der Auferstehung von den Toten.

Im Evangelium hören wir das Gleichnis von den Jungfrauen, die zur Hochzeit geladen sind. Die einen sind bereit, weil sie ausreichend Öl für ihre Lampen mitgebracht haben; die anderen jedoch bemerken, dass ihr Öl nicht reicht, und sie versäumen die Ankunft des Bräutigams. Dieses Gleichnis ist ein Bild für uns alle, die wir im Leben Gott entgegen gehen. Einmal – in der Todesstunde – werden wir von Gott dem Herrn aus diesem Leben abberufen, und da begegnen wir Christus dem Herrn, dem Bräutigam der Seelen. Werden wir bereit sein für die Ankunft des Bräutigams? Wird das Öl unserer Lampen ausreichen, damit wir dem Herrn mit den brennenden Leuchtern unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe begegnen?

Machen wir uns jetzt schon auf den Weg, denn wie Jesus sagt, wir wissen weder den Tag noch die Stunde, wann der Herr kommt. Wachsamkeit ist angesagt!

Wachsamkeit aber bedeutet nicht untätiges Warten, sondern ständige Bereitschaft und Erwartung mitten im täglichen Leben. Nehmen wir also in großem Gottvertrauen all die Aufgaben und Anforderungen an, die uns immer wieder aufgetragen und zugemutet werden. In diesem irdischen Leben sollen wir in der Liebe reifen, und die Gnade Gottes führt uns auf guten Wegen dem ewigen Ziel entgegen.

Im November beten wir daher in besonderer Weise für alle unsere lieben Verstorbenen. Zugleich ist es ein Anlass, dass wir uns der eigenen Vergänglichkeit neu bewusst werden. Eines ist sicher: Einmal werden auch wir sterben! Und doch sind wir im Glauben überzeugt: Christus, der Herr, kann und will uns zum ewigen Leben erwecken. Er ist von den Toten erstanden, und wer an ihn glaubt und in seiner Liebe lebt und stirbt, erlangt das Heil.

Wir rufen die Fürbitte der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria an, und auch der heilige Josef, der Patron der Sterbenden, möge für uns bei Gott eintreten! So gehen wir unseren Lebensweg voll Zuversicht – Christus dem Herrn entgegen! Amen.