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Predigt:

Gaudete - freuet euch!

3. Adventsonntag A (14.12.2025)

L1: Jes 35,1-6a.10; L2: Jak 5,7-10; Ev: Mt 11,2-11


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Wort „Evangelium“ ist griechischen Ursprungs und lautet wörtlich „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“. Ja, das Wort Gottes, welches uns im Evangelium verkündet wird, macht uns wahrhaft froh im Herzen!

Es ist eine Botschaft der Freude an Gott und über Gott, denn er ist gut und trägt Sorge für uns Menschen. Der 3. Adventsonntag trägt den Namen „Gaudete“, das heißt: „Freut euch! Denn der Herr ist nahe“ (Phil 4,5).

Gewiss können wir uns die Freude nicht einfach anbefehlen. Wir können sie uns selbst und anderen auch nicht einreden. Noch weniger darf es sein, dass wir zu einem trauernden Menschen einfach sagen, er solle sich doch freuen. Er muss ja sein Leid, seinen Schmerz erst verarbeiten, und hier ist die Trauer z.B. über den Verlust eines lieben Angehörigen das Normale und das allgemein Menschliche, welches wir zulassen sollen. Erst danach ist ein solcher Mensch dann fähig, wieder Freude zu empfinden.

Aber doch: Aufs Ganze gesehen und was die eigentliche Ursache einer wahren Freude betrifft, dürfen wir doch sagen: Wir freuen uns, weil Gott uns liebt und uns Gutes getan und Gutes verheißen hat. In der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist uns ein Anlass zur Freude gegeben, und dies kommt in den Texten dieses Sonntags klar zum Ausdruck.

Wovon aber möchte uns der Erlöser befreien? In der Lesung aus dem Buch Jesaja heißt es, dass er die Blinden heilt, die Lahmen wiederum gehen lässt, die Tauben hören möchte und die Stummen in die Lage versetzt, wiederum zu reden (vgl. Jes 35,5–6). Und Jesus wiederholt dies und ergänzt es noch in jenen Worten, die wir im Evangelium nach Matthäus über sein Wirken gehört haben: auch Aussätzige werden rein, Tote stehen auf und den Armen wird die frohe Botschaft verkündet. So erfüllt sich in Jesus Christus die Verheißung der Propheten. Die Geduld erreicht letztlich alles, wie die Lesung aus dem Jakobusbrief festhält (vgl. Jak 5,7). Im Advent warten wir, doch Gott ist treu. Er erfüllt seine Verheißungen, die er durch die Propheten des Alten Testaments verkündet hat.

Als letzter dieser Großen tritt Johannes der Täufer auf, und er setzt sein Leben ein für den kommenden Messias, den er ankündigt. Herodes lässt ihn ins Gefängnis werfen, nachdem er sich kritisch über dessen Ehebruch geäußert hatte. Der strenge Bußprediger Johannes der Täufer hat die Menschen zur Umkehr aufgerufen, damit sie dem Gericht Gottes entgehen. Als dann Jesus kommt und auftritt, zeigt er, dass sich in ihm all das erfüllt, was die Propheten des Alten Bundes angekündigt haben.

Ja, der Messias verkündet das nahe Gottesreich. In ihm ist es schon zu uns gekommen, und wir erhalten Anteil daran durch den Glauben und die heilige Taufe. Wer im Herzen „arm“ ist, das heißt, seine Hoffnung auf Gott allein setzt, empfängt die wahre Freude, welche nur Gott schenken kann und die alle Wechselfälle des irdischen Lebens überdauert. Sie mündet ein in Gottes Ewigkeit im Himmelreich.

Befreiend und frohmachend kann eine gute Beichte sein. Denn im Bußsakrament nimmt Gott selbst die Last unserer Sünden und Verfehlungen von uns. Manchmal gibt es auch kleine Dinge, die uns bedrücken und vielleicht unser Zusammenleben untereinander und die Verbindung mit Gott stören und beeinträchtigen. Hier bietet die Zeit vor Weihnachten eine gute Möglichkeit eines Neubeginns!

Möge die Gottesmutter Maria uns hinführen zum Geheimnis der Geburt des Gottessohnes, welches wir zu Weihnachten feiern. Auch wir sind einbezogen in dieses Geschehen, das Freude verheißt und schenkt. Amen.