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Predigt:

Vereint mit den Heiligen des Himmels

Allerheiligen A (01.11.2023)

L1: Offb 7,2-4.9-14; L2: 1 Joh 3,1-3; Ev: Mt 5,1-12a


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Allerheiligen ist jenes Hochfest im Kirchenjahr, welches uns in die Zielperspektive unseres Glaubens einführt. Es gibt den Weg des Glaubens, den wir hier auf Erden gehen, und es gibt das Ziel unseres Lebens, nämlich die ewige Seligkeit bei Gott im Himmelreich. Alle, die zu dieser Vollendung gelangt sind, bezeichnen wir als Heilige.

Es gehört zur Eigenart des irdischen Lebens, dass wir in wichtigen Fragen oft im Unklaren sind und wie im Dunkeln umhertappen. So fragen wir nach dem Ursprung, dem Ziel und dem Sinn unseres Lebens. Wer aber kann uns hier eine verlässliche Antwort geben? Es ist der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn, der von sich selber sagen kann: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6).

Wer also eine verlässliche Kunde davon sucht, wer Gott wirklich ist und wie wir das Leben in Fülle erlangen können, darf sich im Glauben an den Sohn Gottes, unseren Herrn Jesus Christus, wenden. Niemand sonst kann uns in dieser Weise über das Ziel unseres Lebens und den Weg zum Heil belehren. Ja, noch mehr: Durch das Geheimnis seines Leidens und Sterbens sowie seiner Auferstehung und Himmelfahrt hat er uns und all denen, die bereits verstorben sind, das Tor zum Himmel aufgetan. Hineingehen müssen wir selbst, wenn wir dies wollen und dazu bereit sind. Es braucht nicht viel, um Ja zu sagen zur Liebe Gottes: Glaube und Umkehr sind nötig, und dies zeigt sich für uns als getaufte Christen darin, dass wir gemäß dem Evangelium leben wollen.

Gewiss werden wir nicht immer fehlerfrei auf diesem Weg gehen, und wir müssen unsere Versäumnisse demütig eingestehen. Doch weil Gott gut ist und uns in seiner Liebe und Barmherzigkeit nicht allein lässt, dürfen wir den guten Weg immer wieder neu aufnehmen. Es ist jener Weg, den die Heiligen des Himmels hier auf Erden gegangen sind. Dieser Weg der Nachfolge Christi führt zum Heil. Auf diese Weise verwandeln wir alle gegenwärtigen Prüfungen und Leiden in Gelegenheiten, Gott dem Herrn unsere Liebe und Treue zu zeigen. All das Gute, das wir den Mitmenschen tun, ist nicht vergebens, sondern wird im Himmelreich belohnt, wenn wir auf die Gnade Gottes vertrauen, die uns beisteht.

Die Tage von Allerheiligen und Allerseelen vermitteln uns eine unerschütterliche Hoffnung und schenken uns eine Freude, die sogar angesichts des Todes Bestand hat. Sie wurzelt in der Glaubensüberzeugung, dass die Liebe stärker ist als der Tod und dass Gott mit einem jeden von uns einen persönlichen Plan seiner Liebe hat. Keiner lebt umsonst hier auf Erden; wir alle sind gerufen, am himmlischen Hochzeitsmahl teilzunehmen.

Die Heiligen des Himmels sind uns vorausgegangen. Sie sind uns verbunden in ihrer Fürbitte bei Gott und wünschen sehnlich, dass auch wir einst zur Vollendung im himmlischen Reich gelangen! Amen.