Predigt:
Die Zeit des Advent gut nutzen
1. Adventsonntag B (03.12.2023)
L1: Jes 63,16b-17.19b; 64,3-7; L2: 1 Kor 1,3-9; Ev: Mk 13,24-37
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Mit großer Freude feiern wir an diesem 1. Adventsonntag den Beginn dieser heiligen Zeit. Es ist eine Zeit der inneren und äußeren Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, auf das Kommen des Herrn! Advent bedeutet Ankunft: Gott will ankommen in unserem Herzen; wir wollen dem Jesuskind einen Platz bereiten bei uns!
Für die Kinder ist es eine aufregende Zeit: Die einzelnen Fenster des Adventkalenders führen uns näher heran an das Geheimnis von Weihnachten. Adventliche Lieder und Basteleien begleiten uns. Am Adventkranz leuchtet bereits die erste Kerze; jede Woche kommt eine neue dazu. Wenn sich die Familie zuhause zusammenfindet, wenn man miteinander singt und betet, dann kehrt Freude ein, und der Friede und der Zusammenhalt festigen sich. Bald kommt auch der heilige Nikolaus: Ihn, den großen Freund der Kinder, wollen wir nicht missen. Auf den Krampus hingegen verzichten wir gerne …!
Und wir Erwachsenen könnten uns vornehmen, diese besondere Zeit im Jahr mit etwas weniger Stress als sonst zu begehen. Man muss ja nicht alle möglichen Dinge und Gänge erledigen. Wichtiger als das Äußere ist es doch, wenn wir innerlich zur Ruhe kommen und Kraft sammeln aus der Begegnung mit Gott im Gebet und aus dem familiären und freundschaftlichen Zusammensein. Wenn uns das neu bewusst wird, gewinnen wir viel! Oft sind es gerade die kleinen und einfachen Dinge, die unser Herz erfreuen und uns in Liebe zusammenführen. Allzu teure Geschenke könnten auch ein Alibi sein, weil man sich sonst nicht viel zu sagen oder zu geben hat. Vielleicht sagt ein alter oder kranker Mensch: Schenk mit doch etwas Zeit; besuche mich einmal. Oder vielleicht können wir sonst ein gutes Werk tun, wenn wir uns diesen Menschen widmen, für die sonst niemand etwas übrig hat.
Die frohe Botschaft von der Liebe Christi hat unser Herz ergriffen. Dieses Licht, das uns erleuchtet, soll auch weitergegeben werden an die Mitmenschen, indem wir ihnen gegenüber aufmerksam sind, ihre Sorgen und Nöte wahrnehmen und dort, wo es Not tut, auch konkrete Hilfen anbieten oder vermitteln. Die Gemeinschaft einer Pfarre kann gerade auch dadurch zusammenwachsen, indem wir unser Herz öffnen für die Schwester oder den Bruder in Not – sei es in der Nachbarschaft, sei es im weiteren Bereich der Pfarre oder Gemeinde, aber auch darüber hinaus. Gott der Herr wird jede gute Tat reichlich lohnen!
Die Wachsamkeit, von der Jesus im Evangelium spricht, besteht ja gerade darin, dass wir nicht einfach nur so dahinleben, sondern dass wir uns innerlich erheben und ausrichten auf das Kommende und Bleibende, das Gott uns schenken will in seinem Sohn Jesus Christus. Seine Geburt feiern wir zu Weihnachten. Dieses Geheimnis strahlt aber schon aus auf die Vorbereitungszeit, auf den Advent. Möge uns die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef allezeit begleiten. Amen.
Fürbitten:
Gütiger Gott, du hast dein Kommen angekündigt. Wir wollen wachsam sein in unserem Herzen und bitten dich:
- Für die Kinder: Dass sie die wahre Bedeutung von Weihnachten entdecken und Freude, Liebe und Mitgefühl erfahren.
- Für die Familien: Dass sie in dieser Zeit des Advents zusammenkommen und Frieden und Einheit erleben.
- Für die Gestressten: Dass sie Ruhe finden und die wahre Bedeutung des Advents als Zeit der Besinnung erfahren.
- Für unsere Gemeinschaft: Dass wir auf die Not anderer achten und in Nächstenliebe handeln, besonders für die Bedürftigen.
- Für die Verstorbenen: Dass sie in Gottes Frieden ruhen, während wir dankbar ihrer Liebe gedenken.
Erhöre, o himmlischer Vater, unsere Bitten, die wir im Heiligen Geist an dich richten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.