Predigt:
Bittet den Herrn der Ernte!
4. Sonntag der Osterzeit B (21.04.2024)
L1: Apg 4,8-12; L2: 1 Joh 3,1-2; Ev: Joh 10,11-18
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Wir begehen den 4. Sonntag der Osterzeit zugleich als Weltgebetstag für geistliche Berufe. Dieser Tag ist eine Einladung an uns alle: Wir sollen Gott den Herrn bitten, dass er Arbeiter in seinen Weinberg sende. Denn die Ernte ist groß, doch gibt es nur wenige Arbeiter. Wie ein guter Hirte, der seine Schafe auf die Weide führt, sorgt Gott für uns, aber er braucht Mitarbeiter. Letztlich geht es darum, mit Gottes Hilfe Menschen zu begleiten, sodass sie auf gutem Weg ins Himmelreich gelangen.
Für jene, die Gott in seinen besonderen Dienst ruft, ist es zugleich eine Freude und Ehre, aber auch eine damit verbundene Verantwortung, Ja zu sagen zu Gottes Plan der Erlösung, welcher die Mitwirkung von Menschen einschließt. Denn das Wort Gottes, das uns durch Jesus Christus anvertraut wurde, soll bekannt gemacht und daher verkündet werden. Wer von Gott und von der Kirche ausgesandt ist, die Worte des Heiles und damit Christus den Herrn selbst zu bezeugen, soll mit seinem ganzen Leben dahinterstehen.
Als geistliche Berufe im besonderen Sinne gelten der Dienst des Bischofs, Priesters und Diakons sowie auch das Leben als Schwester oder Bruder in einem kirchlichen Orden oder einer geistlichen Gemeinschaft. Auch Katecheten und Religionslehrerinnen und -lehrer sowie pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen können in einem weiteren Sinn angeführt werden. Jede und jeder aber, der sich als getaufter Christ um ein gottgefälliges Leben bemüht, ist ebenfalls auf je eigene Weise gerufen, das Evangelium zu bezeugen und so die Hoffnung auf das ewige Leben wachzuhalten.
Gott will allen Menschen das Heil schenken. Zugleich achtet er unsere Freiheit. Denn Glaube, Hoffnung und Liebe können nur in Freiheit vom Menschen mit Gottes Gnade vollzogen werden. Dabei handelt der menschgewordene Sohn Gottes wie ein guter Hirte, da er für uns Menschen sorgt und da ist. Gott ist bei uns alle Tage unseres Lebens, doch er drängt sich uns nicht auf. Geben wir ihm Raum in unserem Herzen! Dann kann uns Gottes Liebe erreichen und verwandeln. Wir werden dann zu Boten der Freude für andere, und so zieht die Botschaft Christi gleichsam ihre Kreise.
Es ist dann, wie wenn ein Licht angezündet ist, das auch andere erleuchtet und wärmt. Wie dankbar müssen wir sein für Menschen, die einen geistlichen Beruf ergreifen. Es ist eine Freude und Ehre, wenn dies vielleicht in der eigenen Familie der Fall ist.
Beten wir also zu Gott dem Herrn für alle von Gott Gerufenen, dass sie in ihrem Entschluss bestärkt und ermutigt werden! Danken wir Gott dafür, dass er uns Menschen aktiv einbezieht, das Heil zu erlangen und auch andere daran teilhaben zu lassen.
Maria, die Mutter Jesu, des Guten Hirten, begleite uns mit ihrer Fürsprache. Amen.
Fürbitten
O Gott, du bist der Gute Hirt, der für die Seinen sorgt und sie zur Freude des ewigen Lebens führt. Wir bitten dich:
- Stärke und ermutige alle, die du in deine Nachfolge rufst, damit sie ihren Dienst für das Evangelium treu erfüllen und anderen Hoffnung auf das ewige Leben geben.
- Lass die jungen Menschen erkennen, wozu du sie rufst, und steh ihnen bei mit deiner Gegenwart!
- Schenke den Eheleute und den christlichen Familien deine Liebe und stärke ihre Treue und Verbundenheit!
- Lenke die Herzen der Menschen, dass sie einander nach dem Beispiel des Guten Hirten mit Liebe und Mitgefühl begegnen!
- Nimm alle verstorbenen Seelsorger sowie alle unsere Verstorbenen auf in dein himmlisches Reich!
Gütiger Gott, wir danken Dir für Deine Erwählung, die du uns in der heiligen Taufe geschenkt hast, und preisen dich jetzt und in Ewigkeit. Amen.