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Predigt:

Jesus Christus ist der wahre Weinstock

5. Sonntag der Osterzeit B (28.04.2024)

L1: Apg 9,26-31; L2: 1 Joh 3,18-24; Ev: Joh 15,1-8


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Evangelium dieses Sonntags spricht von der innigen Verbindung der Gläubigen mit Jesus Christus. Jesus ist der wahre Weinstock. Wir sind die lebendigen Rebzweige an diesem Weinstock.

Wenn wir mit Jesus Christus verbunden sind, dann haben wir das Leben in uns. Das göttliche Leben erfüllt uns, es durchströmt uns. So wie die Zweige des Rebstocks ihr Leben von der Verbundenheit mit dem guten Weinstock haben, so haben auch wir das wahre Leben, das göttliche Leben, durch die Verbundenheit mit unserem Herrn Jesus Christus.

Wie aber bleiben wir in ihm, damit er in uns bleibt? Darauf gibt uns die Lesung aus dem ersten Johannesbrief eine Antwort. Es heißt dort, dass wir uns an das Gebot Christi halten sollen. Dieses Gebot lautet erstens, dass wir an den Sohn Gottes glauben, zweitens, dass wir die Brüder und Schwestern lieben. Dieses neue Gebot hat uns Christus gegeben. Wer also an Gott glaubt und seinen Sohn Jesus Christus im Glauben aufnimmt, der empfängt das wahre Leben von Gott her durch den Glauben und die heilige Taufe. Aus dieser Taufgnade dürfen wir leben. Ja, dann sind wir verbunden mit dem wahren Weinstock, der Christus ist.

Es ist aber auch wichtig, dass wir dieses Leben mit Gott nach außen hin zeigen und verwirklichen, dass wir also die Liebe zum Nächsten üben. Es geht um die wahre geschwisterliche Liebe, um die Liebe, die uns als Brüder und Schwestern in Christus verbindet. Denn wir heißen Kinder Gottes und sind es. Gott selbst hat uns angenommen. Wir sind in der heiligen Taufe vergöttlicht worden; wir sind der göttlichen Natur teilhaftig geworden, weil wir so zur Familie der Kinder Gottes gehören.

Deshalb ist es wesentlich, dass wir einander lieben und füreinander Gutes tun. Das ist das Hauptgebot: die Gottes- und die Nächstenliebe. Dann sind wir wirklich als Rebzweige verbunden mit dem wahren Weinstock, der Christus ist. So haben wir das Leben mit Gott in uns. Und wer kraft dieser Liebe lebt, der braucht sich nicht zu fürchten. Wir sind allezeit in der Liebe Gottes geborgen. Gott ist bei uns alle Tage unseres Lebens. Wir sind mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus verbunden, im Leben und im Sterben.

Auch die Prüfungen und Leiden, die wir im Leben durchmachen, haben ihren Sinn. Wie Jesus sagt, werden die Rebzweige gereinigt, damit sie noch bessere Frucht bringen. So vertrauen wir uns ganz der Vaterliebe Gottes an, der für uns sorgt und uns in Liebe trägt, auch inmitten aller Widrigkeiten des Lebens. Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Guten!

Wir erwarten die ewige Vollendung im Himmelreich. Deshalb sind wir als Christen Menschen der Freude, Menschen der Hoffnung. Wir sind Menschen, die auch andere ermutigen können, die andere trösten dürfen. Ja, wenn der Mensch zum Glauben findet, dann wird er gerettet. Dann empfängt er auch die Kraft, Gutes zu tun. Diese Kraft wird uns zuteil durch die Verbundenheit mit Jesus Christus. Er ist der wahre Weinstock. Ohne ihn können wir nichts tun.

Und wir bitten die Gottesmutter Maria um ihre Fürbitte. Möge sie uns hinführen zu ihrem Sohn Jesus Christus. Sie war allezeit im Glauben und in der Liebe mit Gott verbunden. Vom Himmel aus schenkt sie uns ihre Liebe. Ihre Gottverbundenheit möge uns stärken und uns helfen. Maria ist auch unsere geistliche Mutter. Auf sie vertrauen wir. Ihr schenken wir unser Herz. Ihr weihen und übergeben wir uns, sodass sie uns in mütterlicher Weise begleitet, damit wir hinfinden zum wahren Ziel, zum ewigen Leben bei Gott im Himmelreich. Amen.

 

Fürbitten

 

Gütiger Gott und Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt, damit wir das Leben in Fülle haben. Wir bitten dich:

  1. Für alle, die nach einer tieferen Verbindung mit Jesus Christus streben: Möge ihr Glaube gestärkt werden und ihr Herz für Gottes Liebe geöffnet sein.
  2. Für diejenigen, die durch schwierige Zeiten gehen: Möge Gottes Liebe sie trösten und Hoffnung schenken.
  3. Für Einigkeit und Liebe in der Kirche: Möge sie ein Ort der Geschwisterlichkeit sein, wo die Liebe Christi sichtbar wird.
  4. Für alle, die sich im Dienst am Nächsten engagieren: Möge Gott sie segnen und ihnen Kraft geben.
  5. Für alle, die sich der Fürbitte der Gottesmutter Maria empfehlen: Möge Maria uns mit ihrer Liebe begleiten und uns auf unserem Weg zu Jesus Christus führen.

Ewiger Gott, wir loben und preisen dich und danken dir für deine guten Gaben, jetzt und in Ewigkeit. Amen.