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Predigt:

Sie folgten dem Stern

Hochfest der Erscheinung des Herrn B (06.01.2024)

L1: Jes 60,1-6; L2: Eph 3,2-3a.5-6; Ev: Mt 2,1-12


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Auf wunderbaren Wegen wurden die Weisen aus dem Morgenland zum neugeborenen Kind in der Krippe geführt. Wir feiern heute ihr Hochfest; sie werden im Volksmund als die „Heiligen Drei Könige“ bezeichnet. Offiziell heißt das Hochfest „Erscheinung des Herrn“.

Viel wurde schon spekuliert über die Natur jenes geheimnisvollen Sternes, der den Weisen im Orient aufgegangen war und ihnen die Geburt eines Königs verkündete, der von Gott kommt und die Macht und die Herrschaft über die ganze Welt und sogar über die Sterne des Himmels ausübt. Es muss jedenfalls ein einzigartiges Himmelsereignis gewesen sein, das ein faszinierendes Leuchten zum Ausdruck brachte und zugleich die Botschaft enthielt: „Folge mir!“

Obwohl diese Männer aus der Ferne hochgebildet waren und auch über entsprechende Mittel verfügten, um eine so lange Expedition auszustatten, stellt sich die Frage, warum sie aufgebrochen sind und alles Übrige hinter sich gelassen haben. Letztlich wurden sie tief in ihrem Inneren berührt von der Liebe Gottes, und so spürten sie und erkannten, dass dies ihr Auftrag war, dem Stern zu folgen und so zum Königskind zu gelangen.

Als sich aber in Jerusalem ein anderer König vorfand, der nichts mit der Sache zu tun hatte, da waren die Weisen auf eine weitere Informationsquelle angewiesen, die ihnen die nötige Sicherheit über den Ort der Geburt des Kindes geben konnte. Die von König Herodes herbeigerufenen Schriftgelehrten waren tatsächlich in der Lage, auf die Stadt des Königs Davids, also auf Bethlehem zu verweisen. Dort sollte der verheißene Messias geboren werden. Auch Herodes wollte hingehen und dem Kind huldigen, wie er heuchlerisch verkünden ließ.

Im Gegensatz zum Machtmenschen Herodes waren die Weisen demütige Männer. Sie ließen sich nicht blenden vom Glanz des Königshauses in Jerusalem. Ihr Glaube ließ sie dann vor dem Kind im ärmlichen Haus zu Bethlehem niederfallen und es anbeten. Wahre Größe gibt Gott die Ehre. Und das Kind sowie Maria und Josef waren in Freude bereit, diese Weisen oder Sterndeuter aus dem Osten zu empfangen, die wir als die Heiligen Drei Könige verehren. Innerlich reich beschenkt kehrten die Weisen in ihre Heimat zurück; den auf die Tötung des Kindes bedachten König Herodes ließen sie auf Weisung eines Engels gleichsam links liegen, was diesen natürlich sehr erzürnte.

In diesen Tagen sind auch in Österreich wieder die Sternsinger unterwegs und erinnern damit an die Weisen im Morgenland, die durch den Stern zum Kind in der Krippe geführt wurden. Im Rahmen der Dreikönigsaktion werden viele Projekte in aller Welt unterstützt und gefördert. Zugleich gibt es eine besondere Sammlung von Missio am Dreikönigstag, womit Priester und Missionare in aller Welt unterstützt werden.

Die Botschaft des Sterns von Bethlehem für uns aber lautet: Auch für uns hat Gott Großes bereitet. Er will uns hinführen zum Kind in der Krippe, damit wir hier im Herzen erfassen, wie sehr uns Gott liebt. Diese Liebe aber gilt es weiterzugeben, damit möglichst viele Menschen hinfinden zum einzigen und wahren Erlöser der Menschen, zu unserem Herrn Jesus Christus. Amen.