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Predigt:

Gott ist uns nahe im Allerheiligsten Sakrament des Altares

Fronleichnam B (30.05.2024)

L1: Ex 24,3-8; L2: Hebr 9,11-15; Ev: Mk 14,12-16.22-26


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Fronleichnam ist nach katholischem Verständnis das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Wir beten den lebendigen Gott an, der uns nahe ist und uns liebt. Der himmlische Vater hat seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt: Gott selbst ist Mensch geworden. Er ist der Gesalbte, der Messias; er spendet all denen den Heiligen Geist, die an ihn glauben, auf ihn hoffen und ihn lieben.

Für uns alle ist es wichtig, wenn an diesem Tag die Fronleichnamsprozession abgehalten wird. Wir bitten Gott um seinen Schutz und Segen für diesen Ort und seine Bewohner. Zugleich ist es ein öffentliches Bekenntnis unseres Glaubens. Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist bei uns; wir beten ihn an in der Monstranz unter der Gestalt des Brotes!

Wir alle bedürfen der Nahrung, um leben und uns entfalten zu können. Da ist einerseits die irdische Nahrung, um die wir auch im Vaterunser beten: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Mit dem Brot, das Gott uns schenkt, ist aber vor allem die heilige Eucharistie gemeint, also die Gegenwart des Herrn selbst unter den Gestalten von Brot und Wein, welche eine Frucht des Messopfers ist, das wir feiern. Denn bei der heiligen Wandlung ereignet sich jenes Wunder, das nur Gott bewirken kann, indem durch den Dienst des geweihten Priesters das Brot und der Wein zum Leib und Blut Christi werden. Gegenwärtig ist dann freilich der ganze Christus, und zwar als Auferstandener, der im Himmel zur Rechten des Vaters thront.

Er will im Sakrament unsere geistliche Speise werden, denn das göttliche Leben, welches wir in der Taufe empfangen haben, bedarf ebenso wie das irdische der Nahrung und Stärkung. Nur im Glauben können wir dieses Sakrament empfangen. Es soll uns zum Heile werden und nicht zum Gericht. Darum prüfe sich der Mensch, bevor er den Leib des Herrn empfängt. Gegebenenfalls ist eine grundlegende Umkehr nötig, die uns wieder zu Gott hinführt und durch den Empfang des Bußsakraments vollzogen wird.

Dann aber lasst uns voll Liebe und Ehrfurcht aufblicken zum Herrn! Er lädt uns ein zur Teilnahme am königlichen Hochzeitsmahl. Dieses wird in seiner ganzen Festlichkeit und Freude im Himmel gefeiert werden. Doch die heilige Eucharistie schenkt uns jetzt schon Anteil daran. Empfangen wir also den Herrn mit einem reinen und von Sehnsucht und Liebe erfüllten Herzen! Er möchte uns von innen her verwandeln und erneuern. Wir werden hineingenommen in die Hingabe seiner Liebe.

Diese Hingabe aber hat er vollzogen in seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Denn niemand hat eine größere Liebe, als wenn er sein Leben hingibt für seine Freunde. Damit wir also das Leben haben, hat sich der Sohn Gottes hingegeben bis zum Tod am Kreuz. Am dritten Tag ist er auferstanden, und wir empfangen das ewige Leben in der Gemeinschaft mit ihm. Dann aber sind wir befähigt und in der Lage, auch unser Leben einzusetzen für die Schwestern und Brüder. Auch wir erlangen unsere Vollendung dadurch, dass wir unser Leben zu einer Gabe der Liebe machen für andere. Auf diese Weise empfangen wir zuerst das Leben von Gott und geben es weiter durch unseren Dienst an all jene, denen wir Werke der Liebe erweisen.

Der allmächtige und gütige Gott geht alle Wege des Lebens mit uns; wir danken ihm dafür, wir wollen ihn loben und ihn preisen – jetzt und allezeit. Amen.