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Predigt:

Die Jungfrau Maria ist wahre Gottesmutter

Hochfest der Gottesmutter Maria B (01.01.2024)

L1: Num 6,22-27; L2: Gal 4,4-7; Ev: Lk 2,16-21


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Im Evangelium nach Lukas werden wir am Neujahrstag nochmals geistig zum Kind in der Krippe hingeführt, welches die Hirten zusammen mit Maria, seiner Mutter, und mit Josef, dem väterlichen Beschützer vorfanden und anbeteten. Denn die Zeit war erfüllt; Gott hatte seinen eigenen Sohn in diese Welt gesandt, „geboren von einer Frau“ (Gal 4,4), wie es in der Lesung heißt.

Was bedeutet es, dass wir Maria als Gottesmutter verehren? Wenn wir auf diese Frage gemäß dem katholischen Glauben eine Antwort geben, dann wird uns aufs Neue bewusst, wer Maria ist und wer ihr Sohn Jesus Christus ist, den sie vom Heiligen Geist empfangen und als Jungfrau geboren hat.

Vorweg: Es ist wichtig festzustellen, dass Maria ein Mensch wie wir ist. Sie ist glorreich vollendet in der himmlischen Herrlichkeit, doch sie bleibt uns menschlich nahe. Durch die Gnade Gottes aber ist sie um ihres Sohnes willen ganz hineingenommen in das Geheimnis der Liebe Gottes. Sie ist, wie sie selbst sagt, die Magd des Herrn. Und dies gilt in der Heiligen Schrift als ein Ehrentitel, als eine Auszeichnung. Ihr Sohn Jesus wird sich auf die alttestamentlichen Propheten beziehen, die ihn, den Messias, als den „Knecht Gottes“ bezeichnet haben.

Wenn Maria aber ein Mensch wie wir ist, warum nennen wir sie Gottesmutter oder Gottesgebärerin? Der Grund dafür liegt in der Person Jesu Christi. Denn die zweite göttliche Person ist Mensch geworden. Der ewige Sohn Gottes wurde also Mensch, indem er von der Jungfrau empfangen und geboren wurde. Maria hat uns den Erlöser geschenkt, den wir als wahren Gott und Menschen verehren. Sie hat den geboren, der in seiner Person Gott und Mensch zugleich ist, ohne dass sich die göttliche Natur mit der menschlichen vermischt.

In der Menschwerdung Gottes – so sagen es die Kirchenväter –, hat sich gleichsam die göttliche Natur mit der menschlichen Natur vermählt. Gott ist einen Bund der Liebe mit uns Menschen eingegangen, und dafür brauchte er das Ja-Wort Marias, das sie im Namen der ganzen Menschheit gesprochen hat. So ist sie durch ihren Glauben zur Gottesmutter geworden. Sie verehren wir und rufen wir an um ihres Sohnes Jesus Christus willen, der uns von unseren Sünden erlöst hat und uns Anteil am göttlichen Leben schenkt.

Denn auch dies ist wunderbar: Gott wurde ein Mensch, damit wir Menschenkinder zu Kindern Gottes werden. Wir bleiben Menschen, doch sind wir in der heiligen Taufe mit der göttlichen Natur umkleidet worden. Wir haben das göttliche Leben empfangen, welches unser menschliches Leben bereichert und erfüllt. Maria aber darf als geistliche Mutter aller Glaubenden und Getauften dabei mitwirken, wenn uns die göttlichen Gnade zuteil wird. Sie vergisst keines der Kinder Gottes, sondern sorgt in Liebe für uns alle. Ihrem Schutz und ihre geistlichen Leitung empfehlen wir uns daher besonders zu Beginn des neuen Jahres.

Möge dieses neue Jahr, noch mehr als das alte, ein Jahr des Friedens und der Versöhnung werden. Jesus Christus ist der Friedensfürst. Er überwindet Sünde, Tod und Elend; er schenkt uns wahre Einheit, eben jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann.

So denken wir am Weltfriedenstag, den wir heute feiern, auch an die Konfliktherde und Kriegsgebiet in der Welt. Möge auf die Fürbitte der Gottesmutter Maria und ihres Bräutigams, des heiligen Josef, der Welt ein wahrer Friede geschenkt werden, der auf Gerechtigkeit und Liebe gründet!

Und wenn wir Menschen den Frieden im Herzen tragen, den uns Gott schenkt, dann atmet auch die ganze Schöpfung Gottes auf. Denn sie leidet unter der Friedlosigkeit der Menschen und unter der angemaßten Tyrannis jener, welche die Natur durch ihr unverantwortliches Verhalten zerstören.

Die Fürbitte der Jungfrau und Gottesmutter Maria begleite und beschütze uns auch im Neuen Jahr 2024! Amen.

 

Fürbitten (1. Januar, Hochfest der Gottesmutter Maria)

 

Allmächtiger Gott, du hast in Gnaden auf Maria geschaut, deine demütige Magd. Wir bitten dich vertrauensvoll:

1.   Für die Kirche: Dass sie unter Marias Schutz zum Segen für alle Menschen wird.

2.   Für unser geistliches Wachstum mit Christus: Möge Maria uns dabei helfen, in der Gemeinschaft mit Jesus zu wachsen.

3.   Für den Frieden im Alltag: Möge Maria uns helfen, in unseren Gemeinschaften Frieden zu schaffen und Vergebung zu üben.

4.   Für Berufungen: Dass junge Menschen durch Marias Fürbitte Mut finden, einen geistlichen Weg einzuschlagen.

5.   Für Vertrauen und Frieden: Möge Maria den Ängstlichen Ruhe und Vertrauen in die Zukunft schenken, damit sie ihre Aufgaben mit Freude beginnen und vollenden.

6.   Für die Verstorbenen: Dass sie das Heil Gottes erfahren, an das sie geglaubt haben, und den ewigen Frieden finden.

Gütiger Gott, erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. Amen.