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Predigt:

Die Heiligung der Arbeit

Josef, der Arbeiter B (01.05.2024)

L1: Gen 1, 26 - 2, 3 oder Kol 3, 14-15.17.23-24; Ev: Mt 13, 54-58


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In der Heiligen Schrift lesen wir, dass Gott den Menschen mit vielen Gaben und Fähigkeiten ausgestattet hat, als er ihn erschuf. Adam und seine Frau Eva sollten Sorge tragen für die ganze Schöpfung. Die Erde war ihnen anvertraut, um sie zu bebauen und zu behüten. Nicht zerstörerisch sollte das Wirken des Menschen auf der Erde sein, sondern aufbauend und erhaltend.

Leider sind die Menschen dann diesem Auftrag Gottes nicht immer nachgekommen. Sie haben sich selbst an die Stelle Gottes gesetzt und in ihrer Selbstherrlichkeit oft genug Zerstörung, Leid und Tod über ihre Mitmenschen und die Natur insgesamt gebracht.

Der Gedenktag des heiligen Josef des Arbeiters, den wir am 1. Mai feiern, erinnert uns daran, dass die Arbeit als solche Gott wohlgefällig ist. Wir wirken mit bei der Erhaltung der Schöpfung und der Entfaltung ihrer Kräfte. Wir kultivieren unser eigenes Leben und verschaffen uns den Lebensunterhalt. Die Freude am schöpferischen Wirken ist freilich oft genug verbunden mit Mühe und Plage als Folge dessen, dass sich der Mensch schon am Anfang seines Daseins in der Ursünde von Gott getrennt hat.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist Mensch geworden und wolle in einer menschlichen Familie aufwachsen. Maria, seine Mutter, und der heilige Josef als väterlicher Beschützer haben für das Kind und den jungen Jesus Sorge getragen. Er wurde auch eingeführt in die Welt der Arbeit und half seinem Nährvater im Handwerk des Zimmerers. Der Sohn Gottes sah es also nicht als unter seiner Würde stehend an, auch körperliche Arbeit zu verrichten. Auf diese Weise hat der menschgewordene Sohn Gottes die Arbeit und unser menschliches Tun insgesamt geheiligt.

Auch wir sind aufgerufen, nach dem Beispiel Jesus selbst und auch im Blick auf den heiligen Josef in Ruhe unserer Arbeit nachzugehen und auf diese Weise Gutes zu tun. Zugleich bitten wir Gott den Herrn um seinen Schutz und Segen, damit unsere Arbeit Gott wohlgefällig sei. In allem, was wir tun und wirken, soll die Ehre Gottes und das Wohl und Heil unserer Mitmenschen das Ziel sein!

Dann werden wir im Herzen mit Dankbarkeit erfüllt. Wir können unsere Talente und Fähigkeiten entfalten und heiligen so unseren Alltag. Einst aber möge Gott der Herr uns auf die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heilige Josef aufnehmen in die himmlische Herrlichkeit, wo wir in seliger Ruhe Gott den Schöpfer aller Dinge preisen und verherrlichen werden. Amen.

 

Fürbitten:

 

Gott, Schöpfer der Welt und des Menschen, wir rufen zu dir:

  1. Möge Gott den Arbeitenden Kraft und Freude schenken, während sie ihre täglichen Aufgaben verrichten.
  2. Dass wir unsere Welt als Schöpfung Gottes achten und bewahren, um sie für kommende Generationen zu erhalten.
  3. Wir bitten um Gottes Segen für diejenigen, die unter Armut und Ungerechtigkeit leiden, und um Unterstützung für alle, die sich für ihre Hilfe einsetzen.
  4. Möge Gott die Familien stärken und segnen, besonders die Eltern, die ihre Kinder liebevoll erziehen und für sie sorgen.
  5. Herr, gewähre den Verstorbenen die ewige Ruhe, und das Licht deines Angesichts möge ihnen leuchten.

Herr, erhöre unsere Gebete und führe uns auf dem Weg der Liebe und des Friedens, durch Christus, unseren Herrn. Amen.