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Predigt:

Das Wort Gottes und das Sakrament der Eucharistie

Ostermontag B (01.04.2024)

L1: Apg 2,14.22-33; L2: 1 Kor 15,1-8.11; Ev: Lk 24,13-35 oder Mt 28,8-15


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Als gläubige Christen tragen wir ein neues, ein göttliches Leben in uns. Es wurde uns geschenkt in der heiligen Taufe, denn hier haben wir Anteil am Tod und an der Auferstehung des Herrn. Im Brief an die Galater hat es Paulus so ausgedrückt: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2,20).

So wie wir aber für unser natürliches Leben der Speise und des Trankes bedürfen, damit wir unsere Kräfte erhalten und entfalten können, so brauchen wir auch eine Stärkung für unser übernatürliches Leben – für unser Leben mit Gott. Diese innere Kraft wird uns zuteil durch das Wort Gottes, das wir hören und im Herzen erwägen, und auch durch die heiligen Sakramente, vor allem durch das heilige Sakrament der Eucharistie, also durch die lebendige Verbundenheit mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn im allerheiligsten Sakrament des Altares.

In jeder Eucharistiefeier hören wir daher zuerst das Wort Gottes in den Lesungen und im Evangelium, und dann wird auf sakramentale Weise das Kreuzesopfer des Herrn vergegenwärtigt, und das Brot wird in dem Leib des Herrn verwandelt, der Wein aber in das Blut Christi. Denn der Priester, welcher die Wandlungsworte spricht, handelt nicht im eigenen Namen, sondern in der Person Christi. So verkünden wir den Tod und die Auferstehung des Herrn, und in der heiligen Kommunion erhalten wir Anteil am Leben des auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Für die beiden Jünger, die nach dem Tod Jesu am Kreuz enttäuscht und mutlos nach Emmaus unterwegs waren, schien ihre Hoffnung auf Christus vergebens gewesen zu sein. Sie hatten nicht mit diesem Ende ihres Herrn am Kreuz gerechnet. So gingen sie ihre Wege und waren auf geistliche Weise wie tot, denn im Menschen, der keine Hoffnung mehr hat, erstirbt gleichsam das Leben.

Da aber tritt Jesus als Wegbegleiter hinzu. Sie erkennen ihn noch nicht, doch er schenkt ihnen Worte des Trostes und der Hoffnung. Der Glaube erwacht wieder in ihrem Herzen, und die Liebe Gottes erfüllt sie, denn Jesus zeigt ihnen anhand des Gotteswortes im Alten Testament, wie der Messias all das erleiden musste, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen. Am Ziel angelangt, wird er von den Jüngern zum Mahl eingeladen, und als Jesus das Brot nimmt und das Dank- und Segensgebet spricht, erkennen sie den Auferstandenen. Die beiden Jünger sind voll Jubel! Sie verkünden auch den anderen: Christus lebt.

Ja, der Herr stärkt uns mit seinem Wort und mit seinem Sakrament. Der auferstandene Herr ist auch bei uns gegenwärtig. Auch wir dürfen ihn im Herzen tragen. Er geht alle Wege mit uns. Auch unsere Enttäuschungen und unsere Trauer dürfen und sollen wir ihm anvertrauen. Er kann unser Herz verwandeln, sodass wir wieder Hoffnung schöpfen. Gott erweckt Tote zum Leben, und dieses göttliche Leben hat Bestand für ewig.

Lasst uns darum in österlicher Hoffnung Gott preisen und diese Hoffnung in Worten des Trostes und der Ermutigung auch an all jene weitergeben, die verlassen und einsam sind. Christus lebt, halleluja! Wir danken ihm und preisen ihn. Amen.

 

Fürbitten (Ostermontag)

O Gott des Lebens, du hast deinen Sohn vom Tode erweckt. Wir bitten dich:

  1. Herr, stärke uns in unserem Glauben und lass uns immer tiefer in die Verbundenheit mit dir eintreten.
  2. Für alle, die an geistlicher Trostlosigkeit leiden: Möge deine Liebe ihr Herz erleuchten und ihre Hoffnung erneuern.
  3. Wir bitten für diejenigen, die sich verlassen und einsam fühlen: Mögen sie die Nähe deines auferstandenen Sohnes erfahren und neuen Mut schöpfen.
  4. Herr, segne alle, die sich in der Verkündigung deines Wortes und in der Spendung der Sakramente einsetzen, damit sie Werkzeuge deiner Liebe und Barmherzigkeit sind.
  5. Für alle Verstorbenen, dass sie durch die Auferstehung Christi das ewige Leben bei dir erlangen. Amen.

Gütiger Vater im Himmel, erhöre unser Gebet, das wir vertrauensvoll an dich richten. Durch Christus unseren Herrn. Amen.